Ein wahrlich unwürdiges Spektakel, wie die SVP dieser Tage mit Kulturminister Bondi ihre Enthaltung bei dessen Vertrauensfrage verhandelt. Unwürdig aber nur für den Minister, der sich gezwungen sieht, in immer unglaubwürdigeren Stellungnahmen zu beteuern, wie sehr er um das Wohl des »Sud Tirolo« bemüht sei. Ich kann meine Schadenfreude nicht leugnen.
Anders als im Vorfeld der »großen« Vertrauensabstimmung spielt die SVP diesmal mit offenen Karten und stellt politische Forderungen, die den Rechten wirklich weh tun. Unter diesen Voraussetzungen ist es durchaus legitim, dass man sich nicht um staatliche, sondern vordergründig um Südtiroler Interessen schert. Dies umso mehr, als diese Regierung — egal was sie macht (und egal was sie unterlässt) — noch immer unglaublich viel Rückhalt in der italienischen Bevölkerung genießt. Und weil es schließlich egal ist, ob Berlusconi diesen oder einen anderen unfähigen Kulturminister an seiner Seite hat.
»Unsere« Abgeordneten leisten jetzt, was nur eine Sammelpartei nach außen hin (!) leisten kann, solange wir uns nicht von diesem Staate abnabeln. Es sollte aber klar sein, dass: (a) nicht weniger als umfassende Zugeständnisse bei Siegesdenkmal (Historisierung/Entschärfung), Duce-Relief (Entfernung), Kapuziner-Wastl (Entfernung) sowie Beinhäusern (Historisierung/Entschärfung) fällig sind und (b) es höchstens eine Stimmenthaltung (keine Zustimmung) geben darf.
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