Heute hätte vom Verwaltungsgericht Rom, bezüglich des Halteverbotes der DB/ÖBB Züge auf der Brennerstrecke, das lediglich bis 10. März 2011 ausgesetzt wurde, eine Entscheidung getroffen werden müssen. Anstatt den skandalösen Erlass der italienischen Schienennetzbehörde definitiv aufzuheben, wurde die Entscheidung auf den 24. Februar 2011 vertagt.
Wir wissen also nach wie vor nicht, ob nach dem 10. März überhaupt noch ein Eurocity Südtirol mit Innsbruck und München verbinden wird.
Das Gericht hat die Entscheidung verschoben, weil die Eisenbahngesellschaft Trenitalia weitere Unterlagen vorgelegt hat, die beweisen sollen, dass die deutsch-österreichischen Konkurrenz-Züge dem Regionalverkehr auf der Brennerstrecke »wirtschaftlichen« Schaden zufügen.
Eine völlig absurde Argumentationsweise, wenn man sich vergegenwärtigt, dass der Regionalverkehr in Südtirol und im Trentino von den jeweiligen Ländern finanziert wird. Wenn hier jemand darüber zu entscheiden hat, ob ein EC Zug eine Konkurrenz zum Regionalverkehr darstellt, sind es die Regionen, die den Regionalverkehr finanzieren. Diese haben sich aber letzthin, mit Ausnahme der von der Lega regierten Region Venetien, vehement gegen den Skandalerlass der italienischen Schienennetzbehörde ausgesprochen.
Trotzdem ist der Protest Südtirols und des Trentino gegen die wettbewerbsverzerrende Politik von Trenitalia viel zu zahm. Hier werden grundlegende Interessen Südtirols verletzt — dagegen muss tagtäglich mit wesentlich höherem Einsatz gekämpft werden. Unter anderem muss der Bahngesellschaft Trenitalia klargelegt werden, dass der Regionalverkehr in Südtirol europaweit ausgeschrieben wird, wenn die Blockadepolitik nicht sofort eingestellt wird. Bahngesellschaften mit einer weit besseren Performance als Trenitalia gibt es genügend. Warum soll Südtirol Trenitalia über Regionalisierungsmittel und Prämienzahlungen (für Pünktlichkeit, Sauberkeit und funktionierende Türen) durchfüttern, wenn dieser Betrieb grundlegende Südtiroler Interessen boykottiert? Sollten wir vom internationalen Fernverkehr abgehängt werden, wird der Standort Südtirol nachhaltig geschädigt.
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