Am Sonntag wurde in der Schweiz über die sogenannte Ehe für alle abgestimmt, eine Änderung des Zivilgesetzbuches, mit der das Parlament im Dezember 2020 die Ehe auch für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet und lesbischen Paaren die medizinisch unterstützte Fortpflanzung ermöglicht hatte.
Ein Komitee, dessen Mitglieder vor allem aus der Eidgenössisch-Demokratischen Union (EDU) und der SVP kamen, ergriff dagegen das Referendum.
Die Abstimmenden genehmigten die Gesetzesänderungen nun mit 64,1% zu 35,9% (bei einer Stimmbeteiligung von 52,6%) klar. In keinem einzigen Kanton wurde die Mehrheit verfehlt, wiewohl sie in Appenzell Innerrhoden mit 50,8% denkbar knapp ausfiel.
Seit 2007 existiert in der Schweiz die eingetragene Partnerschaft, die jedoch der Ehe nur in Teilen gleichgestellt ist. Dies betrifft zum Beispiel Adoptionen, fortpflanzungsmedizinische Eingriffe oder die Einbürgerung.
In Italien und somit auch in Südtirol, das diesbezüglich — anders als zum Beispiel Schottland — keine eigenständigen Kompetenzen hat, haben gleichgeschlechtliche Paare bislang keinen Zugang zur Eheschließung. Nicht mit der Ehe gleichgestellte eingetragene Partnerschaften sind hingegen seit 2016 möglich.
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