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Maßstab Antikörper.
Eine simple Frage zum Green-Pass

Autor:a

ai

Ich habe eine einfache Frage zur “Corona-Strategie”:

Warum wird der Green-Pass eigentlich an 3G und nicht an Antikörpertests festgemacht?

Vorausgeschickt,

  • dass die Antikörper und nicht das Faktum, dass jemand geimpft oder genesen ist, entscheidend für den Schutz vor Covid-19 sind;
  • dass Genesene unterschiedlich viele Antikörper produzieren;
  • dass Menschen auch auf die Impfung in Sachen Antikörper-Produktion individuell reagieren

könnte man doch einen Schwellenwert an Antikörpern anstatt einer gewissen Anzahl von Impfungen oder eines Zeitraumes nach der Genesung zum Maßstab machen.

Nach den derzeitigen Regelungen hat eine genesene Person 6 Monate Anrecht auf den Green-Pass, selbst wenn diese Person kaum über Antikörper verfügt. Andererseits verliert eine andere Person, die 7 Monate nach der Genesung nach wie vor über eine Vielzahl an Antikörper verfügt, das Anrecht. Warum sollte man aber jemanden mit massig Antikörpern den Green-Pass verweigern und umgekehrt, warum sollte nicht jemand, der nach Zweitimpfung oder Genesung nur schwach Antikörper gebildet hat, nicht schon vor Ablauf etwaiger Fristen bzw. unabhängig von der Anzahl vorangegangener Impfungen einen Booster erhalten?

Mir erscheint die derzeitige Vorgehensweise epidemiologisch unlogisch. Alles was es bräuchte wären regelmäßige, in relativ großen Abständen (im Vergleich zu PCR- oder Antigen-Testungen) durchgeführte Antikörpertests. Sinnvolle Intervalle und Schwellenwerte dürften sich doch festlegen lassen. Gibt es hier Fachleute, die eine Antwort auf meine obige Frage haben?



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Comentârs

10 responses to “Maßstab Antikörper.
Eine simple Frage zum Green-Pass

  1. Knecht Rootrecht avatar
    Knecht Rootrecht

    …könnte man doch einen Schwellenwert an Antikörpern anstatt einer gewissen Anzahl von Impfungen oder eines Zeitraumes nach der Genesung zum Maßstab machen.

    Könnte man, gibt es aber noch nicht. Anstrengungen in diese Richtungen gibt es aber schon einige. [1]

    Dafür, dass es solche genauen Grenzwerte noch nicht gibt, spielen mehrere Aspekte eine Rolle:

    (1) Man weiß, dass nach milden Covid Infektionen, die Antikörper Konzentration relativ schnell fällt. [2]

    (2) Man weiß, dass die Geschwindigkeit des Abfalls stark zwischen Individuen variiert. [2]

    (3) Während man bei Geimpften weiß, wann die Exposition stattfand, ist es bei Nicht-Geimpften of reine Spekulation. Daher ist es auch schwer, schnell und verlässlich Daten darüber zu sammeln.

    (4) Es gibt auch eine zelluläre Immunantwort (=die Fähigkeit ad hoc Antikörper zu produzieren) jenseits der aktuell vorhanden Antikörper Konzentration. Meistens, d.h. bei anderen Krankheiten, korreliert diese Fähigkeit mit der Antikörper Konzentration. Bei COVID ist diesbezüglich noch relativ wenig bekannt. [3]

    (5) Eine genaue Messung der Antikörper Konzentration, die tatsächlich die Konzentration misst, und nicht nur ob überhaupt Antikörper vorhanden sind, ist aufwendig und teurer. Und medizinische Laboranten waren, wie viele andere Mediziner, im letzten Jahr mit anderen, dringenderen Aufgaben beschäftigt.

    (6) Eine weitere Exposition -egal ob via Impfung oder Infektion immunisiert- ist in der Regel unproblematisch.

    (7) Impfungen scheinen bei “gesunden” Patienten doch relativ lang zu halten – entgegen früheren Pessimismus- insbesondere gegen schwere Verläufe. Siehe Diskussionen z. Zt. , dass Drittimpfungen eigentlich nur Risikopatienten empfohlen werden.

    Das mag jetzt alles unbefriedigend klingen, ist aber leider so.

    [1] https://www.nature.com/articles/s41591-021-01432-4
    [2] https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/nejmc2025179
    [3] https://www.cell.com/cell/fulltext/S0092-8674(20)30610-3?_returnURL=https%3A%2F%2Flinkinghub.elsevier.com%2Fretrieve%2Fpii%2FS0092867420306103%3Fshowall%3Dtrue

    1. Harald Knoflach avatar
      Harald Knoflach

      Danke für die fundierten Infos.
      Noch eine Frage: Da gibt es doch diese B-Zellen und T-Zellen Immunantwort. Kann man deren Wirksamkeit mit Antikörpertests messen?
      Und dann ist da ja noch lgG und lgM bei den Antikörpern, oder? Was ist da der Unterschied und was sagt das aus?

      1. Knecht Rootrecht avatar
        Knecht Rootrecht

        Auch aus Zeitgründen lasse ich erstmal nur einen Link hier, denn ich zumindest sehr gut recherchiert fand, und der das relativ komplizierte Ig* Thema mit Quellen aufarbeitet:
        https://siderea.dreamwidth.org/1707968.html

      2. Harald Knoflach avatar
        Harald Knoflach

        … und die Fähigkeit zur Zellantwort kann man überhaupt nicht messen, oder?

  2. Waltraud Astner avatar
    Waltraud Astner

    Ich glaube dass es medizinisch gesehen keine logische bzw. medizinische Erklärung für die Vorgangsweise der Vergabe des grünen Passes gibt, sondern dass es rein politisch und ökonomisch motivierte Gründe gibt, warum auch immer. Denn dass bei Geimpften keine regelmäßigen in bestimmten Abständen zu erfolgenden Überprüfungen der Antikörper stattfinden und diese den grünen Pass einfach für einen bestimmten Zeitraum zuerkannt bekommen, während andere (offiziell oder inoffiziell Genesene) die über dieselbe Anzahl an Antikörpern verfügen und das noch über einen längeren Zeitraum hinaus als Geimpfte, durch die Finger schauen, ist in der Tat unlogisch. Da wäre jetzt aber schon Zeit gewesen zumindest Kohorten Vergleichsstudien anzustellen, wie es sich bei Geimpften, Ungeimpften und Genesenen in den unterschiedlichen Altersgruppen in puncto Antikörperverlauf verhält, zumal ein enormer Impfdruck aufgebaut wurde und wird, der begründet sein will. Bestimmte Narrative z.B. der Herdenschutz nur durch Impfung erreichbar oder die “Vollimmunisierung” (sterile Immunität) haben sich eh schon zerschlagen. Denn wenn der Titer an Antikörpern der für einen Schutz ausreicht nicht bekannt ist, dann ist er es auch nicht bei Geimpften, abgesehen davon dass er gar nicht erhoben wird und einfach so angenommen wird, dass der Impfschutz für einen bestimmten Zeitraum ausreicht.
    Was sicher zu sein scheint und auch durch Studien belegt ist, dass der Antikörper Anteil zwar nach gewisser Zeit abfällt, diese sich aber ins Knochenmark und in die Lymphknoten zurückziehen, aber die Langzeit Immunität ( T und B Zellen) weiter wirkt und dass durch diese jederzeit bei Bedarf wieder Antikörper aktiviert und ins Spiel gebracht werden können. Laut Studien wirkt dieser Mechanismus bei einer natürlichen Infektion sicher, während mit einer Impfung wahrscheinlich keine Langzeit- bzw. Grundimmunität aufgebaut werden kann. Was aber in einer Population eher kein Problem darstellt, da durch andere Corona Viren die es schon lange gibt durch Kreuzimmunität eh schon ein Langzeitschutz in der Bevölkerung aufgebaut wurde, was der Bevölkerungsanteil von mindestens 95% beweist, der nicht oder nur leicht an Covid erkrankt ist.
    Deshalb macht das Durchimpfen der ganzen Bevölkerung keinen Sinn, da wie gesagt eine Grundimmunität schon da ist und es sich um einen Grippevirus handelt, der sich verändert, vom Tier auf Menschen überspringt usw. und somit nicht auszurotten ist. Diese ganze Impfkampagne ist mMn eine politisch und nicht medizinisch begründbar motovierte, deutlich zu sehen beim Thema Kinderimpfung. Dabei wird der Einzelne als Patient und Mensch mit eigenen Bedürfnissen nicht mehr wahrgenommen und wird Teil einer Massenbehandlung bzw. eines Massenexperiments, wobei weder Ärzten noch Politikern die Folgen auch der gesellschaftlichen Verwerfungen die diese Vorgangsweise mit sich bringt, zu interessieren scheinen.
    Ich bin der Meinung dass die Menschen vermehrt die Verantwortung für ihre Gesundheit wahrnehmen und sich breit informieren sollten. Ich für meinen Teil lasse mir in einem Labor sowohl den Antikörperstatus als auch den viel aussagekräftigeren Langzeit T-Immunzellenstatus messen, da es in meiner Familie schon Fälle von Corona gegeben hat, ich selbst aber wissentlich nicht erkrankt bin, aber vielleicht trotzdem immunisiert wurde oder schon war. Wenn ich eine Impfung brauchen sollte, dann kommt für mich nur eine mit einem Totimpfstoff in Frage, der mit dem Prinzip einer herkömmlichen Grippeimpfung arbeitet, die zwar auch nur über gewisse Monate wirkt aber mir bei Bedarf über den Winter helfen kann. Weiters scheint mir klar zu sein, dass bei jeder Impfung ein in einem gewissen Maße funktionierendes Immunsystem der Dreh- und Angelpunkt ist, da nur dieses eine Immunantwort bei Impfungen auslösen kann, das aber mit zunehmendem Alter nachlässt. Das wird bei Dritt- und weiteren Impfungen der Risikogruppen zu beachten sein, denn das Nebenwirkungsprofil bei diesen Impfungen ist sehr hoch. In eine Impfspirale mit ungewissem Ausgang möchte ich nicht hineingeraten. Das wäre mein Zugang.
    Hier noch ein Gespräch von Experten, darunter Ärzten, die hier vor allem die Kinderimpfung kritisch betrachten, aber auch die ganze “Corona-Situation” von Grund auf kritisch durchleuchten und zu interessanten Schlüssen kommen.

    Moderationshinweis: Der Link zu einem über einstündigen Youtube-Video wurde entfernt (vgl. Pkt. 16/b der Netiquette).

  3. Harald Knoflach avatar
    Harald Knoflach
    1. Steffl avatar
      Steffl

      https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fimmu.2021.684014/full

      Dieser Artikel mit der Studie der Medizinischen Universität Innsbruck dürfte dazu interessant sein. Hier hat man herausgefunden, dass leichte Verläufe mit guter T-Zell Aktivität und schwere Verläufe mit hohen Antikörpertitern korrelieren.
      Meine Frage als Laie (ich unterstreiche dieses Wort wie immer) ist, wie weit man eigentlich in der Forschung bezüglich medikamentöser Behandlung bzw. Prophylaxe gegen SARS-COV2 ist?

      1. Steffl avatar
        Steffl

        https://www.frontiersin.org/files/Articles/684014/fimmu-12-684014-HTML-r1/image_m/fimmu-12-684014-t001.jpg

        Sehr interessant wie ich finde, auch die .jpg-Datei mit dem Alter der Patienten und “underlying disease” bei “disease course” “mild”, “severe” und “critical”.

    2. Steffl avatar
      Steffl

      @Harald Knoflach
      Jetzt hab ich grad selbst noch was dazu gefunden. Immunologe Wilfried Posch, einer der Akteure der Studie (Med Uni Innsbruck) sagt, dass es (gegen die in der Studie beschriebene Hyperinflammation) erste Studien mit bereits zugelassenen Medikamenten gibt.

      Quelle: https://www.journalmed.de/news/lesen/hoher_anteil_an_zytotoxischen_t_zellen_bei_covid_19_mit_mildem_verlauf

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