Gestern war ein Interview mit dem ANAAO-Hardliner und nunmehrigen Präsidenten der Südtiroler Ärztinnenkammer Claudio Volanti in der TAZ, in dessen Rahmen der strikte Impfpflichtbefürworter seine Auffassung ausbreiten durfte, dass die Durchimpfungsraten in Südtirol — nicht nur die gegen Covid-19 — auf Dritte-Welt-Niveau seien. Die überhebliche Verachtung, die seinen Worten innewohnt, ist meiner Meinung nach inakzeptabel.
Umgekehrt hat Italien ja bekanntermaßen einen übertrieben hohen Medikamentenkonsum, insbesondere auch bei Antibiotika, was zu hochproblematischen Resistenzen führt. Bei den damit in Verbindung stehenden Todesfällen ist Italien in Europa ganz vorn.
Das ist dann wohl die Kehrseite derselben Medaille — also eines (zu?) hohen Vertrauens in Medikamente — und beruht vermutlich auch auf kulturellen Unterschieden.
Mir als Laien, obschon frecher Sezessionist, würde deshalb nicht einfallen, Italien mit der sogenannten Dritten Welt in Verbindung zu bringen, wobei ja schon der Begriff absurd (und inzwischen weitgehend geächtet) ist.
Umso mehr sollte es sich dem Vorsitzenden der Ärztinnenkammer verbieten, den Menschen, denen seine Zunft zu dienen hat, derart abschätzig zu begegnen. Immer wieder klingt bei diesen Leuten aber durch, dass sie die Südtirolerinnen auch weiterhin Lingua, Legibus, Artibus aus ihrer Barbarei führen wollen.
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