…der Toponomastikkommission?
Nach den heftigen Auseinandersetzungen und ethnischen Zündeleien zum Thema Ortsnamengebung habe ich keine Sehnsucht. Trotzdem frage ich mich, was aus der Expertenkommission geworden ist, die aufgrund des Durnwalder-Fitto-Abkommens ernannt wurde. Sie hätte binnen kürzester Zeit unter dem Vorsitz des Präfekten zusammentreten sollen, um im Widerspruch — oder zumindest: in vorübergehender Übergehung — der vom Statut vorgesehenen Zuständigkeiten des Landes Südtirol festzulegen, welche italienischen und faschistischen Ortsnamen unbedingt auf die Wanderschilder gehören.
Im Wortlaut des Abkommens (Auszug):
2. Le parti o per esse i propri delegati entro quindici giorni nomineranno una commissione di esperti, composta da quattro membri, pariteticamente costituita.
3. La commissione dovrà verificare, concordare e proporre alle parti le indicazioni segnaletiche da redigere in forma bilingue ovvero trilingue nell’ambito dei Ca. 1.500 casi individuati dall’Autorità di Polizia Giudiziaria quali contenenti indicazioni monolingui.
Das Land ernannte Ferdinand Willeit, Karl Rainer und Ladinervertreter Hugo Valentin in das Gremium, der Staat Francesca De Carlini und Guido Denicolò. Nichts schien noch vor drei Monaten dinglicher und wichtiger als die Einberufung dieser Kommission. Und heute? Schlummert sie, wie es den Anschein hat, bis zur kommenden Wandersaison, um pünktlich zum Sommerloch wieder unentbehrlich zu werden? Oder tagt sie vielleicht doch und legt ohne demokratische Legitimierung und unter Ausschluss der Öffentlichkeit fest, wie Südtirols (Mikro-)Toponomastik morgen aussehen wird? So intransparent wie die Landesregierung in letzter Zeit agiert, wäre gut vorstellbar, dass die Bevölkerung ein weiteres Mal vor vollendete Tatsachen gestellt werden soll.
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