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Latium will Ungeimpfte nicht mehr kostenlos behandeln.

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ai

Das ist nicht nur Wasser auf die Mühlen Verschwörungsgläubiger, sondern auch ein handfestes ethisches und moralisches No Go: Übereinstimmenden Medienberichten (Messaggero, Corriere, Mattino, Huffington Post…) zufolge will die Regierung der Region Latium, die vom ehemaligen PD-Chef Nicola Zingaretti angeführt wird, Ungeimpften die kostenlose Behandlung in den Krankenhäusern der Region verweigern.

Demnach müssten Personen, die künftig wegen einer Infektion mit Covid-19 in eine öffentliche Anstalt (oder zumindest in eine Intensivstation) des Latium eingeliefert werden, ihre Rechnungen fortan selbst begleichen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Plan rechtlich gar nicht umsetzbar ist, grenzt an Gewissheit. Dass eine derartige Monstrosität in einer Pandemie — von einer angeblich progressiven, solidarischen Kraft — auch nur angedacht und öffentlich kommuniziert wird, finde ich in höchstem Maße besorgniserregend. Trotz oder gerade wegen der extrem aufgeheizten gesellschaftlichen Lage, da die Aufgabe der Regierenden es jetzt wäre, ausgewogen und besonnen zu agieren.

Nicht einmal unangeschnallten Betrunkenen, die mit überhöhter Geschwindigkeit in eine Menschenmenge rasen (Fremdgefährdung bzw. Fremdschädigung) wird die kostenlose Behandlung verweigert — obschon es ausdrücklich verboten ist, ohne Gurt, besoffen und zu schnell zu fahren, während die Corona-Impfung in Italien offiziell freiwillig ist.

Meiner Meinung nach müssen gerade wir Impfbefürworterinnen uns besonders vehement von derartigen Verirrungen distanzieren.

Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 07 || 01



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Comentârs

23 responses to “Latium will Ungeimpfte nicht mehr kostenlos behandeln.”

  1. Steffl avatar
    Steffl

    “Verschwörungsgläubiger” oder “Verschwörungstheoretiker” sind in meinen Augen vielfach Kampfbegriffe, um kritische Diskussionen zu unterbinden. Ich will hier das explizit nicht BBD vorwerfen, es ist eine allgemeine Feststellung.
    Ich denke es macht einen Unterschied, ob jemand wie Lafontaine ( oder Ich und viele Andere) geheime Absprachen zwischen Konzernen, Politikern und Staaten (Stichwort Lobbyismus, Vetternwirtschaft usw.) vermuten oder ob jemand an die flache Erde glaubt und dass Reptilienmenschen die Welt beherrschen.
    Es fehlen mir da einfach die Zwischentöne v.a. in der aktuellen Situation. Ich bin zum Beispiel kein Impfgegner und sehe Impfungen allgemein als große medizinisch-technische Errungenschaft. Trotzdem stehe ich, wohlgemerkt als Laie, den neuen Impfstoffen auf mRNA Basis kritisch -auch nach Aussagen von verschiedenen Wissenschaftlern- gegenüber (auch den Vektorimpfstoffen wie Astrazeneca) und ich selbst würde den “klassischen” Totimpfstoffen wie Valneva oder Novovax, die bald auf den Markt kommen könnten, mehr vertrauen. Explizit ausschließen würde ich als Laie und Familienvater dreier Kinder eine Impfempfehlung mit den genannten Impfstoffen für Kinder, weil das “primum non nocere” hier mit der allerhöchsten Wahrscheinlichkeit ein Widerspruch darstellt. Ich würde aber wahrscheinlich pauschal als No-Vax bezeichnet werden, obwohl ich dies gar nicht bin.
    Was die politischen Maßnahmen und Aussagen von politischen Vertretern des Staates betreffen, so muss man sagen, dass Italien zu den Ländern mit den striktesten Maßnahmen gehört. Es gehört mit Stand heute zu den “Vorreitern” was das Andenken von Impfpflicht und den Ausschluss von Ungeimipften aus dem sozialen Leben betrifft. Die skandinavischen Länder, allen voran Schweden, fahren hier einen total anderen Kurs. Die Corona-Todeszahlen und die psycho-sozialen Folgen lassen Schweden in meinen Augen nicht schlecht aussehen.

    1. Hartmuth+Staffler avatar
      Hartmuth+Staffler

      Die Corona Todeszahlen, die in Schweden um 50 Prozent über den Zahlen in Österreich liegen, lassen Schweden in meinen Augen doch eher schlecht aussehen. Aber es gibt eben verschiedene Sichtweisen.

      1. Steffl avatar
        Steffl

        Es stimmt, dass Schweden in der ersten Welle viele Corona-Todesfälle (im Vergleich etwa zu Österreich oder der BRD, nicht aber zu Südtirol und Italien) zu beklagen hatte. In der zweiten und dritten Welle sieht es anders aus. Und das wohlgemerkt ohne nennenswerte Einschränkungen (auch wenn es leichte Maßnahmen gab, die ich natürlich auch für sinnvoll halte), weder in Stockholm noch in Uppsala.
        Coronatodesfälle Schweden: ca. 14.700. Österreich: ca. 10.700
        Südtirol (wenn man ca. 10 Mio. Einwohner annimmt): ca. 22.000 (!!!)

    2. Knecht Rootrecht avatar
      Knecht Rootrecht

      @Steffl:

      Trotzdem stehe ich, wohlgemerkt als Laie, den neuen Impfstoffen auf mRNA Basis kritisch -auch nach Aussagen von verschiedenen Wissenschaftlern- gegenüber (auch den Vektorimpfstoffen wie Astrazeneca) und ich selbst würde den “klassischen” Totimpfstoffen wie Valneva oder Novovax, die bald auf den Markt kommen könnten, mehr vertrauen.

      Könntest du diesbezüglich die entsprechenden “Aussagen von verschiedenen Wissenschaftlern” aus den von dir gelesenen Nature, Science, und British Medical Journal mit Zitaten konkretisieren (Referenz/DOI reicht)?

      1. Steffl avatar
        Steffl

        @Knecht Rootrecht
        Wollte eigentlich nichts mehr posten, aber danke der Nachfrage und ich muss mich sehr kurz fassen, da ich leider nicht mehr Zeit habe. Ich meinte allgemein, dass ich zum Thema Corona und darüber hinaus mir meine Informationen nicht in erster Linie aus sozialen Medien wie Facebook oder Youtube (ja, natürlich schau ich mir ab und zu interessante Videos dort an, wo u.a. Wissenschaftlter vorkommen), sondern auch v.a. in Zeitschriften wie “Nature” herhole. Es gibt doch eine beträchtliche Anzahl von Wissenschaftlern, die sich zum Thema Coronamaßnahmen (und mRNA-Impfstoffen oder Vektorimpfstoffen Covid-19 betreffend) zumindest skeptisch äußerten, wie z.B. John Ioannidis, Sunetra Gupta, Jay Bhattacharya, Martin Kulldorff (“Vaccine passports become even more senseless in light of the new findings out of Israel and revelations from the CDC.”: Aussage vom 01.09.2021), Robert W. Malone (einer der Pioniere der mRNA Technologie, Kritiker der mRNA-Impfung und Befürworter medikamentöser Behandlung von Covid-19: https://doi.org/10.3389/fphar.2021.633680), aber auch Stefan Schubert und viele mehr. Natürlich auch jene Wissenschaftler, die zur “persona non grata” degradiert wurden wie Luc Montagnier, Sucharit Bhakdi oder Stefan Hockertz.

        https://www.nature.com/articles/s41591-021-01413-7

        https://www.nature.com/articles/s41598-021-95025-3

        “Infection fatality rate of COVID-19 inferred from seroprevalence data”:

        https://www.who.int/bulletin/volumes/99/1/20-265892.pdf

        https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/eci.13484

        Solche Artikel sind gemeint (eine kleine Auswahl), ich hab wie gesagt leider aktuell nicht die Zeit, weiter darauf einzugehen. Es geht darum, sich ein Gesamtbild zu machen.

      2. Knecht Rootrecht avatar
        Knecht Rootrecht

        @Steffl:
        Ich würde hier ungern über persona grata (oder non grata) diskutieren, das führt uns nicht weiter. Darum sollten wir hier nicht einzelne Aussagen von Persönlichkeiten kommentieren, sondern wie von dir zu Recht erwähnt uns auf wissenschaftlich akzeptierte Nachweise konzentrieren, d.h. auf in renommierten wissenschaftlichen Journalen publizierte Daten und Aussagen. Wie gesagt ging es mir hier insbesondere um deine Behauptung (hier verkürzt) “dass du auf Grund kritischer Aussagen von Wissenschaftlern den mRNA Impfstoffen weniger zutraust als Totimpfstoffen”. In keinen der genannten Artikel wird diese Fragestellung auch nur gestreift. Hier Punkt bei Punkt:

        https://doi.org/10.3389/fphar.2021.633680
        Hier geht es um mögliche medikamentöse Behandlungen. Impfungen werden nur im letzen Satz ” it may be possible to rapidly develop potent, safe and effective outpatient treatments for preventing or treating COVID-19 until such time as a safe and effective SARS-CoV-2 vaccine becomes available” N.B. Der Artikel wurde am 25.11.2020 eingereicht, da waren Impfungen tatsächlich “not available”.

        https://www.nature.com/articles/s41591-021-01413-7
        Hier geht es darum, dass sich Virusvarianten (VOCs) bei Geimpften in Israel 7-13 Tage nach der zweiten Impfung vermehrt durchsetzen konnten, danach aber nicht [“while vaccine breakthrough infections at particular windows of time may be more frequent with the VOCs B.1.1.7 and B.1.351, mass vaccination with two doses controls and contains their spread.”]. Es wurden nur mRNA Impfungen untersucht, es gibt keinen Vergleich oder überhaupt ein Nennen von Vektor- oder Totimpfungen.

        https://www.nature.com/articles/s41598-021-95025-3
        In dieser theoretischen Arbeit (numerische Simulation) geht es darum, unter welchen Umständen sich Impfresistente-Varianten trotz Impfung durchsetzen können. Das Ergebnis ist, dass die Gefahr für die Verbreitung Impfresistenter-Varianten am Größten ist, wenn es eine geringe Impfquote gibt oder wenn es –trotz hoher Impfquote– eine massive, unkontrolliert hohe Inzidenz gibt. Es werden weder mRNA noch Tot-Impfstoffe diskutiert.

        https://www.who.int/bulletin/volumes/99/1/20-265892.pdf
        Eines der meist diskutierten und kritisierten Papiere aus dem Jahr 2020. Publiziert im Mai 2020, wird in dieser Metastudie spekuliert, dass die Todesrate IFR (Prozent der Patienten, die bei Infektion sterben) deutlich kleiner als 0.23% sein soll. Kann man inzwischen als vollständig widerlegt sehen. Auf Grund neuerer Daten geht man inzwischen von IFRs ~0.68% von aus [DOI:10.1016/j.ijid.2020.09.1464]. Unabhängig davon werden natürlich Impfungen, geschweige denn ein Vergleich von mRNA/Totimpfung, in diesem Artikel nicht diskutiert.

        https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/eci.13484
        Wieder ein stark umstrittener und kritisierter Artikel. Hier geht es darum, welche “Lockdown-Massnahmen” (Schulschliessungen, Social Distancing, Reiseeinschränkungen) am effektivsten die Ausbreitung von COVID verhindern. Impfungen werden wiederum gar nicht erwähnt.

        Es hat mir zwar Spaß gemacht, die Artikel, die ich noch nicht kannte, durchzulesen. Und ich habe mir die Mühe gemacht es zu tun. Trotzdem wäre es jetzt schön, lieber Steffl, wenn du nicht nur Name- und Link-Dropping betreiben würdest, sondern nun tatsächlich deine Behauptung zu mRNA/Totimpfungen mit handfesten Quellen unterlegen würdest. Ansonsten könnte man tatsächlich auf die Idee kommen, dass du das nur auf Facebook/Telegram/Youtube aufgeschnappt hast…

      3. Steffl avatar
        Steffl

        Der Mediziner den ich meinte heißt Christian Schubert (Universität Innsbruck) und nicht Stefan.

      4. Steffl avatar
        Steffl

        Hallo Knecht Rootrecht, du legst mir Wörter in den Mund, die ich so nie geschrieben hab, das finde ich ein wenig unfair. Da wird aus meinem: “auch nach Aussagen von verschiedenen Wissenschaftlern” von dir ein: “dass du auf Grund kritischer Aussagen von Wissenschaftlern den mRNA Impfstoffen weniger zutraust als Totimpfstoffen” gemacht. Das ist schon ein beträchtlicher Unterschied!
        Und außerdem erwähne ich mit keinem Wort, dass ich diese Aussagen aus den von mir genannten Zeitschriften habe und ich behaupte auch NIRGENDS, dass mRNA-Impfstoffe per se schlecht sein müssen. Ich habe explizit meine persönlichen Zweifel hervorgehoben. Ich muss und werde mich sicher nicht rechtfertigen, warum ich skeptisch gegenüber den neuartigen Corona-Impfstoffen bin, das ist meine persönliche Angelegenheit, die ich wie gesagt u.a. AUCH wegen Aussagen verschiedenster Wissenschaftler (u.a. Robert Malone, einem der Pioniere der mRNA-Technologie) hege. Du hast da also etwas missverstanden. Ich wollte Beispiele von Artikeln nennen, die ich (eben anstatt Facebook oder Youtube ;-)) sehr gerne recherchiere und lese…egal was dabei rauskommt. Ich brauche nichts, das meine Meinung dauernd bestätigt, ich lese einfach lieber wissenschaftliche Artikel als Hetze in irgendwelchen unsozialen Medien. Und wenn ich etwa überzeugende (für mich PERSÖNLICH) Argumente in wissenschaftlichen Arbeiten finde, die Langzeitfolgen von mRNA-Impfstoffen, wie etwa eine abgeschwächte Immunabwehr anderen Viren gegenüber ganz klar widerlegen, bin ich eben dann nicht mehr skeptisch und ändere meine Meinung. So einfach ist das.
        Wie gesagt, die Wissenschaft ist sich uneins, John Ioannidis etwa erneuerte im Juli 2021 seine Arbeit über die IFR (muss noch peer-reviewed werden, das Augenmerk lag auf 70+, aber es sind auch die Daten der anderen Altersgruppen vorhanden) und er geht nach Altersgruppen vor, anders als bei den Zahlen von deinem verlinkten “International Journal of Infectious Diseases”- Artikel, die sind glaub ich von Dezember 2020.

        https://doi.org/10.1101/2021.07.08.21260210

      5. Steffl avatar
        Steffl

        Aber weil du die mRNA-Impfung ansprichst. Die Nachrichten bzw. Studien aus Israel werden meine Zweifel sicher nicht so schnell beseitigen.

        https://doi.org/10.1101/2021.07.31.21261387

        https://www.cdc.gov/library/covid19/08132021_covidupdate.html

      6. Harald Knoflach avatar
        Harald Knoflach

        Ich mische mich ja nur ungern ein, aber wenn man knecht rootrechts frage in zusammenhang mit deinen aussagen liest, dann ist knecht rootrechts kritik an deiner “antwort” berechtigt und ich sehe hier nirgendwo, dass er dir dinge in den mund legen würde.
        er hat schlicht keine antwort auf seine legitime frage bekommen. (wobei du freilich nicht verpflichtet bist, auf die frage zu antworten bzw. die quellen zu liefern. aber interessant wäre es halt schon).

      7. Steffl avatar
        Steffl

        @Harald Knoflach
        Doch, er meinte dass ich behauptet habe, in Zeitschriften wie “Nature” oder “Science” Beweise für meine Skepsis gegenüber mRNA-Impfungen oder Vektorimpfstoffen (oder dass Totimpfstoffe besser seien) gefunden zu haben. Und das habe ich NICHT behauptet. Ich habe das nie behauptet, wie ich auch nie behauptet habe, dass ich 100% wüßte, dass mRNA-Impfungen irgendwelche schlimmen Folgen haben. Ich habe nur gesagt, dass ich mich persönlich nicht mit einem mRNA- oder Vektorimpfstoff impfen lassen möchte. Das mache ich meiner Gesundheit wegen, wegen AUSSAGEN (nicht in peer-reviewed Studien) verschiedener Wissenschaftler wie Robert Malone (diese Antwort habe ich ihm ja geliefert) und nicht weil ich generell ein Impfgegner bin. Ich persönlich bin nach dem Lesen wissenschaftlicher Artikel überzeugt, dass die mRNA-Impfstoffe auf alle Fälle gegen die ursprüngliche Variante helfen und auch vielfach gegen schwere Verläufe der Varianten wie Delta helfen. Aber die Impfdurchbrüche wie in Israel bereiten halt Sorge und ich habe Zweifel ob die Durchimpfung außerhalb der Risikogruppen wirklich sinnvoll ist und wieso man immer weiter und weiter geht, bis zu den Kindern und eine Impfpflicht für die gesamte Bevölkerung andenkt…keine Ahnung was ich für Antworten schuldig blieb…mir geht es ehrlich gesagt immer hauptsächlich um meine Bedenken, dass das, was hier demokratiepolitisch (und riesige sozial-psychologische Folgen hat, vor allem für die Kinder-und Jugendlichen! Bitte nicht vergessen!) im negativen Sinne gekommen ist, bleiben wird…ich bitte meine Meinung bzw. Bedenken zu respektieren, genauso wie ich alle anderen Meinungen respektiere.

      8. Knecht Rootrecht avatar
        Knecht Rootrecht

        @Steffl und @Harald:

        Lieber Steffl,

        nichts für ungut. Aber die Kombination der beiden Aussagen

        Trotzdem stehe ich, wohlgemerkt als Laie, den neuen Impfstoffen auf mRNA Basis kritisch -auch nach Aussagen von verschiedenen Wissenschaftlern- gegenüber (auch den Vektorimpfstoffen wie Astrazeneca) und ich selbst würde den “klassischen” Totimpfstoffen wie Valneva oder Novovax, die bald auf den Markt kommen könnten, mehr vertrauen.

        [ORF-Video Diskussion] Ansonsten beziehe ich meine Literatur von Zeitschriften wie “Nature”, “Science” oder das “British Medical Journal” und beziehe mich dabei in Diskussionen normalerweise auf Artikel und Studien, die peer reviewed sind.

        hat bei mir den Eindruck erweckt, dass sich deine Aussage bezüglich mRNA-, Vektor- und Tot-impfstoffen tatsächlich auf wissenschaftlichen Belegen stützen würde. Daher hatte ich genau danach gefragt. Diese Belege gibt es aber nicht – reine Aussagen ohne Daten sind keine Evidenz, egal ob sie von Ioannidis, Malone, Steffl oder Einstein getätigt werden. Ad auctoritatem Argumente mögen in kirchlichen Kreisen ihren Wert haben, aber nicht beim wissenschaftlichen Diskurs.

        Wie gesagt, handfeste Daten zum Vergleich von COVID19 mRNA/Vektor- und Totimpfstoffen gibt es noch nicht, aus dem einfachen Grund, dass Totimpfstoffe bisher nur in klinischen Studien verabreicht wurden (~2000-3000 Personen), aber nicht in großen Skalen. Demgegenüber stehen 2 Milliarden mRNA/Vektor-Impfungen weltweit, bei denen nur eine verschwindend geringe Anzahlen an ernstzunehmenden Nebenwirkungen festgestellt wurden, insbesondere wenn man diese Nebenwirkungen in Relation zu den Risiken einer COVID Infektion setzt [https://doi.org/10.1016/j.ijid.2021.04.047].

        Natürlich ist es dein Recht, auf Totimpfstoffe zu setzen. Aber, ganz ehrlich, gerade als Laie, würde ich eher einen Impfstoff wählen den schon 2 Milliarden Personen gut vertragen haben, als auf einen zu setzen, zu dem praktisch (noch) nichts bekannt ist.

      9. Steffl avatar
        Steffl

        @Knecht Rootrecht
        Hier noch eine Studie, die auch noch nicht peer reviewed ist und mich in meinem persönlichen Zweifel mRNA Impfstoffen gegenüber bestärkt. Das sind allerdings keine Beweise, dass diese Impfstoffe per se schlecht für die Gesundheit sind.

        https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.05.03.21256520v1

      10. Steffl avatar
        Steffl

        @Rootrecht
        Ja, das war ein Missverständnis bezogen auf die Impfstoffe, denn wissenschaftliche Beweise, dass mRNA -Impfstoffe Langzeitfolgen hervorrufen habe ich nicht gefunden (sehr wohl leichte Indizien, siehe verlinkten Artikel zu der Studie, die noch nicht peer reviewed ist). Und wie du selbst schreibst, auch die diesbezüglichen wissenschaftlichen Daten zu den Totimpfstoffen fehlen mir. Da ich selbst schon mehrere Totimpfstoffe verabreicht bekommen hab und da keine großen Probleme hatte, ist es Eigenerfahrung.

        würde ich eher einen Impfstoff wählen den schon 2 Milliarden Personen gut vertragen haben

        Das ist aus deiner Sicht nachvollziehbar und es ist dir unbenommen. Ich persönlich handhabe das anders und aufgrund bestimmter Umstände meinerseits habe ich Zweifel persönlicher Natur.

      11. Steffl avatar
        Steffl

        aber nicht beim wissenschaftlichen Diskurs

        Lieber Knecht Rootrecht, ich muss gestehen, dass ich diese Absicht auch nicht hege. Ich behaupte auch nirgends, dass ich Wissenschaftler bin oder irgendwelche Expertisen abgeben kann. Deshalb spreche ich auch immer von persönlichen Zweifeln und nicht von wissenschaftlichen Beweisen (höchstens von Indizien), was bestimmte Sachlagen betrifft (etwa Langzeitfolgen von mRNA-Impfungen). Was allerdings etwa die IFR betrifft, Todeszahlen aus Schweden, Einschnitte in grundlegende Rechte usw., dann liegen diese Daten vor und es kann, wie über alles andere in einer Demokratie auch, darüber diskutiert werden. Somit wünsche ich allen Diskussionsteilnehmern ein schönes Wochenende und mach mich auf in die Berge ;-).

    3. Domprobst avatar
      Domprobst

      Ich danke Knecht Rootrecht für seine Intervention, denn auch diese Handhabung einer Erwähnung aus einer Fachzeitschrift – ohne Quellenangabe – macht die erwähnte Geisteshaltung nicht unbedingt seriöser.
      Als praktisch das Gegenteil eines Covid-Experten, appelliere ich bei @Steffl doch an die gesellschaftliche Verantwortung und seine menschliche Empathie. Du magst mit deiner allgemeinen Kritik an der Pharmalobby generell sicher richtig liegen, ob die Impfung zu einer “großen Verschwörung” gehört, daran zweifle ich. Ich glaube im konkreten Fall nicht an die “großen Strippenzieher im Hintergrund”.
      Bleiben wir bei gesellschaftlicher Verantwortung. @Steffl, merkst du denn nicht, welche Gräben aktuell in der Gesellschaft entstehen? Diese werden gezogen, indem die Impfskeptiker über die Geimpften (mich, z.B.) herziehen als ob wir alles Hinterwäldler wären, die Folgeschäden (welche überhaupt?) ignorieren würden, Schafe wären, die der Politik nachlaufen und so weiter und so fort.
      Glauben Du und Deine Gesinnungsgenossen denn wirklich, dass wir uns das alles gefallen lassen? Glaubst Du, dass ihr mit Kundgebungen, bei welcher ihr Vergleiche mit Hitler und Mengele zieht und das Referendum zur direkten Demokratie mit Eurem Anliegen vermischt, ihr damit die Hinterwäldler überzeugt? Auf UT24 wird mittlerweile offen zur Gewalt aufgerufen, friedliche Proteste erscheinen dort manchem User kontraproduktiv.
      Solch ein Klima ist mehr als schädlich für das tägliche Zusammenleben und Du, werter @Steffl, wirst möglicherweise, als gemäßigter Vertreter Deiner Zunft, diese Vorhaltungen zurückweisen. Aber wenn Du ehrlich zu Dir selbst bist, gießen auch Deine Theorien weiteres Öl ins Feuer und sie verschärfen die Grabenkämpfe.
      Aus diesen Gründen möchte ich Dich bitten Deine Haltung zu überdenken und solltest Du trotz allem an ihr festhalten wollen, sie jedenfalls nicht mehr publik zu machen. Ruhe ist das Gebot der Stunde.

      1. Steffl avatar
        Steffl

        Nein, du liegst falsch, meine Theorien gießen überhaupt kein Öl ins Feuer und überhaupt hege ich keinen Anspruch, die Wahrheit gepachtet zu haben. Mir sind die extremen Schreier und Hetzer unter den Coronamaßnahmenkritikern, die Andersdenken etwa den Tod wünschen oder als dumm bezeichnen genauso ein Gräuel wie dir. Aber das sind lang nicht alle, und hier werden zu viele in einen Topf geworfen, wo sie nicht hingehören. Genauso finde ich aber die extreme Gegenseite völlig unpassend und den Dialog verweigernd. Also nochmal, ich plädiere für den konstruktiven und respektvollen Dialog aller (ich grüße alle Geimpften und alle Ungeimpften, niemand ist besser oder schlechter und jeder hat seine ganz persönlichen Gründe) und damit möchte ich mich wirklich aus der Diskussion verabschieden.

    4. Harald Knoflach avatar
      Harald Knoflach

      “Verschwörungsgläubiger” oder “Verschwörungstheoretiker” sind in meinen Augen vielfach Kampfbegriffe, um kritische Diskussionen zu unterbinden.

      Klar ist der Begriff im Moment etwas inflationär. Aber ich finde, man sollte Dinge auch klar benennen. Und wenn jemand unbestätigte bis absurde Verschwörungen verbreitet, ist das ein Verschwörungstheoretiker. (Über das Wort Theoretiker in diesem Zusammenhang kann man natürlich auch streiten).

  2. Domprobst avatar
    Domprobst

    Gerade weil die Situation derart aufgeheizt ist und eine Spaltung der Gesellschaft droht, sollten meines Erachtens nach Diskussionen mit Stammtischniveau im Keim erstickt werden. Ihr werdet es nach wie vor anders sehen, aber ich bleibe bei meiner Meinung, dass BBD sich von diesen Thematiken rigoros verabschieden sollte. Man sehe sich als negatives Beispiel salto an, diese sind zur Kampfarena zwischen Impfbefürwortern und -gegnern mutiert und leiden unter dem selbst eingebrockten Qualitätsverlust.
    In Bezug auf das erwähnte Niveau finde ich beispielgebend wie mein Vorredner, welcher zwar als Prämisse erwähnt, Laie zu sein, sich jedoch anmaßt über chemische Produkte wie “Valneva oder Novovax” eine Expertenmeinung abzugeben.
    Wie kann ein Laie über chemische Produkte befinden, wenn er bei deren Angabe sogar den Firmennamen mit dem Produktnamen vertauscht? Die Impfprodukte dieser Hersteller dürften offensichtlich andere Namen tragen, eines der beiden besitzt nämlich bereits einen solchen. Das ist das große Problem, absolute Laien sprechen über Dinge von denen sie keinen blassen Schimmer haben. Dieses Argument gilt abseits der Thematik der Namensgebung, die für viele ein unwesentliches Detail darstellt. Die Materie ist derart komplex, dass Menschen ohne Ausbildung in Chemie, Medizin, Virologie usw. nicht zu Wort kommen dürften, da sie durch ihre unsachlichen Wortmeldungen nur Halbwissen verbreiten.
    Meine Forderung ist absolut mit dem Recht auf Meinungsfreiheit kompatibel, denn den Diskussionsteilnehmer soll weiterhin ihre freie Meinung zustehen. Sobald diese jedoch mit technisch-wissenschaftlichem Hintergrund untermauert wird, der offensichtlich nicht vorhanden ist, erkennt man, dass das Niveau einer Diskussion sinkt.
    Wie sagt man so schön, mit seinem Frisör soll man über Haare, Fußball und das Wetter sprechen, aber nicht über Blutfettwerte, Thrombosen und Rheuma.

    1. Steffl avatar
      Steffl

      Du hast recht, man müsste schreiben “den Impfstoff von Valneva, Novavax oder Astrazeneca”, weil es sich um die Unternehmen und nicht die hergestellten Impfstoffe handelt. Ich behaupte nirgends, dass meine Meinung eine Expertise ist, das wäre vermessen. Wie gesagt, ich akzeptiere deine Meinung, auch wenn ich sie von Grund auf falsch halte. Und ich wiederhole mich, ich vertraue vollkommen der UNABHÄNGIGEN Wissenschaft. Aber ich vertraue nicht immer der Politik und den von ihr ausgesuchten Wissenschaftlern, Stichwort Lobbyismus und Interessenskonflikte. Damit ist auch diese Diskussion für mich beendet.

      1. Domprobst avatar
        Domprobst

        Wer bestimmt, wer und was die sog. unabhängige Wissenschaft ist? Du?
        Wie sollst Du dazu in der Lage sein, wenn Du (wie im Übrigen ich) absoluter Laie bist? Wer keine Ahnung von der Materie hat, findet auch nicht den richtigen Zugang zur Fachliteratur, das ist das Problem. Und da etliche “Literatur” im Umlauf ist (von Facebook über YouTube bis hin zu selbst ernannten Experten), ist es für den Laien unmöglich fachspezifische Literatur zu finden. Und selbst wenn sie gefunden würde, wäre sie für den Laien unverständlich, da er eben kein Experte ist.
        Hoffentlich werden solche Diskussionen von Grund auf beendet, denn sie sind vollkommen kontraproduktiv. Kritisches Denken heißt nicht oberflächlich eine Meinung abzugeben, sondern sich umso mehr in die jeweiligen Fachmaterien hineinzuknien – dann kann man mit dieser geformten Meinung diese auch gern kundtun. Und man wäre zwar nicht als Fachmann, aber als zwar materienfremder, aber gut informierter Mensch akzeptiert.

      2. Steffl avatar
        Steffl

        Wirklich der letzte Post in dieser Diskussion. Nein, den Facebook-Eintrag mit dem Video von Prof. Dr. Ulrike Guérot ,den ich einmal gepostet habe, war vom Facebook-Kanal des ORF (man konnte den Beitrag auch in der ORF-Mediathek sehen). Ansonsten beziehe ich meine Literatur von Zeitschriften wie “Nature”, “Science” oder das “British Medical Journal” und beziehe mich dabei in Diskussionen normalerweise auf Artikel und Studien, die peer reviewed sind. Ich traue mich zu behaupten, dass ich nach jahrelanger beruflicher Erfahrung u.a. in diesem Bereich (nach seriösen wissenschaftlichen Artikeln zu recherchieren), ein wenig außerhalb von Youtube und Facebook recherchieren kann ;-). Diesen Studien vertraue ich. Und ja, es gibt auch dort Studien mit teils gegensätzlichen Schlussfolgerungen. Davon lebt ja auch die Wissenschaft. Und ich muss offen gestehen, wenn sich etwa herausstellen sollte, dass man bei mRNA- Impfstoffen keinerlei Bedenken haben muss was Langzeitfolgen usw. betreffen, bin ich sofort bereit meine persönlichen (!) Bedenken diesbezüglich über Bord zu werfen. So, danke für die Aufmerksamkeit und schönen Abend.

    2. Harald Knoflach avatar
      Harald Knoflach

      Gerade weil die Situation derart aufgeheizt ist und eine Spaltung der Gesellschaft droht, sollten meines Erachtens nach Diskussionen mit Stammtischniveau im Keim erstickt werden.

      Ich denke, dass eines der größten Probleme der Pandemiebewältigung jenes ist, dass viele Entscheider (und deren Berater) – wie auch Simon andernorts geschrieben hat – von einem rein rationalen Zugang zu dieser Geschichte ausgehen und gesellschaftliche Dynamiken zumindest unterschätzen, wenn sie sie nicht sogar komplett ausblenden. Die Pandemie ist aber keine rein medizinische Angelegenheit. Sie ist auch eine psychologische, soziologische, demokratiepolitische ….
      Selbst wenn sie eine rein medizinische Angelegenheit wäre, bin ich nicht der Meinung, dass man sich als Laie nicht dazu äußern sollte – Medizin ist eine dialogische Wissenschaft, in der “der Patient” eine wesentliche Rolle spielt. Und in der Pandemiebekämpfung sind wir quasi alle “Patienten”.
      Da die Pandemie aber keine rein medizinische Angelegenheit ist, ist es umso wichtiger, über Maßnahmen und dergleichen zu diskutieren. Das muss nicht notwendigerweise dann Stammtischniveau sein. Wir bemühen uns hier sehr um Differenzierung.
      Und da es auch um soziologische und demokratiepolitische Aspekte geht, halte ich mich sogar für eine Art Experten (zumindest habe ich ein abgeschlossenes Studium auf diesem Gebiet). Und selbst wenn ich das nicht hätte, ist es legitim, sich zu diesem Thema zu äußern.

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