Zum ersten Mal anerkennt eine frühere Kolonialmacht, dass in einer ihrer damaligen Kolonien ein Genozid stattgefunden hat, dass sie sich offiziell dafür entschuldigen sollte und dass finanzielle Beiträge geschuldet sind, um einen Teil der Folgen dieses Verbrechens zu beseitigen.
– Prof. Jürgen Zimmerer
Die Fokussierung auf den Genozid an den Herero und Nama macht aber auch einen blinden Fleck im Umgang mit dem Kolonialismus sichtbar. Es wird nun zur Kenntnis genommen, dass im Kolonialismus einzelne Fälle von Gewalt und Verbrechen gegen die Menschlichkeit stattgefunden haben. Wir müssen jedoch erkennen, dass es im Kolonialismus keine Fälle von Gewalt gegeben hat — sondern, dass der Kolonialismus [selbst] Gewalt und ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit ist.
– Prof. Jürgen Zimmerer
Jürgen Zimmerer, Professor für Globalgeschichte mit Schwerpunkt Afrika an der Universität Hamburg und Leiter der Forschungsstelle Hamburgs (post-)koloniales Erbe, im Gespräch mit Professor Richard Toye vom Centre for Imperial and Global History
Übersetzung aus dem Englischen und Linksetzung von mir
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