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Impfskeptische Südtiroler – ein (weiterer) Mythos?
Repräsentative Befragung zum Thema Coronapandemie

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Die Impfkampagne kommt nur schleppend voran, was vielleicht auch daran liegt, dass es in Südtirol traditionell viele Impfgegner gibt.

Diesen Befund lieferte Oliver Meiler in einem Bericht in der Süddeutschen Zeitung. Abgesehen davon, dass es erwiesen ist, dass Südtirols Impfkampagne zumindest im Vergleich mit anderen italienischen Regionen/Provinzen aber auch mit Deutschland schneller vorankommt, bleibt der Autor auch einen Beleg für seine Behauptung bezüglich der Impfgegner schuldig. Ich habe nun einen gefunden. Und dieser legt den Schluss nahe, dass auch das eine völlig aus der Luft gegriffene Feststellung ist, wenn man die Südtiroler Zahlen mit Deutschland und Österreich vergleicht. Die Corona-Impfgegner mögen in Südtirol vielleicht eine laute Gruppe sein. Aber sie sind zahlenmäßig wohl nicht größer als andernorts. Im Gegenteil.

Die Marktforscher und Strategieberater von rcm solutions haben eine repräsentative Befragung zum Thema Corona in Südtirol durchgeführt. Dabei wurde auch die Bereitschaft, sich impfen zu lassen, abgefragt.

Die Zahl der absoluten Corona-Impfgegner ist demnach in Südtirol wesentlich niedriger als in Deutschland und Österreich. Zwar sind die Menschen in Europa mit Ausnahme des Vereinigten Königreichs und Dänemarks Impfungen gegenüber skeptischer eingestellt als in vielen anderen Teilen der Welt, aber zumindest innerhalb Europas scheint Südtirol mit Sicherheit keine Hochburg der Impfgegner zu sein. Mit 87 Prozent erzielt Südtirol sogar einen höheren Wert als die oben erwähnten europäischen Spitzenreiter UK (79%) und Dänemark (75%). Für Italien insgesamt wird die Corona-Impfbereitschaft von YouGov mit 62 Prozent angegeben.

In der rcm-Studie wurde auch abgefragt, wie die Menschen zu den getroffenen Maßnahmen stehen. Auch dabei zeigt sich, dass sich die Einschätzung der Südtirolerinnen und Südtiroler wohl im Wesentlichen nicht großartig von jener in Deutschland und Österreich unterscheidet, wenn man berücksichtigt, dass 95 Prozent der Antworten der rcm-Befragung vor der Bekanntgabe des nunmehrigen Lockdowns gegeben wurden.

Anm.: Bei manchen Befragungen war es möglich, keine Angabe zu machen. Daher summieren sich die Werte nicht notwendigerweise auf 100 Prozent.

Cëla enghe: 01 02 03 || 01 02



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Comentârs

3 responses to “Impfskeptische Südtiroler – ein (weiterer) Mythos?
Repräsentative Befragung zum Thema Coronapandemie

  1. G.P. avatar
    G.P.

    Die Impfkampagne kommt nur schleppend voran, …

    Ja, warum wohl? Der einzige Grund ist – momentan jedenfalls – dass es zu wenig Impfstoff gibt.

  2. Steffl avatar
    Steffl

    Das neue Coronavirus könnte sich wie das jährlich auftretende und immer neu mutierte Influenzavirus etablieren bzw. dieses sogar beinahe verdrängen. Dann könnte es sein, dass man jedes Jahr eine Impfung braucht, wenn man Sicherheit will. Wie gesagt, wir müssen mit dem Virus leben, statt in ständiger Angst zu Leben und von Lockdown und Lockdown hüpfen. Ich bin überzeugt, dass Schweden zum Vorzeigemodell wird, auch wenn das dann nicht alle zugeben werden.

  3. Steffl avatar
    Steffl

    Es wird sich die Erkenntnis durchsetzen (ob auch in der Berichterstattung ist fraglich), dass das Virus zwar hochansteckend (ein vielfaches ansteckender als das Influenzavirus), aber überschätzt ist und die Maßnahmen (und deren Folgen) massiv unterschätzt werden. Der Neurowissenschaftler und Psychologe Manuel Schabus hat dazu neulich im ORF ein in meinen Augen gutes Interview gegeben:

    https://tvthek.orf.at/profile/Salzburg-heute/70019/Salzburg-heute/14080997/Psychologe-Schabus-CoV-Risiko-massiv-ueberschaetzt/14852156

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