Auf Staatsebene war Südtirol bis gestern als rote Zone eingestuft (seitdem orange), die EU hat unser Land sogar als eines von wenigen Gebieten dunkelrot eingefärbt. Laut Landesregierung unfair, weil Südtirol mehr als andere teste und dies nicht ausreichend Berücksichtigung finde.
Ich war skeptisch und habe das überprüft — doch siehe da, zumindest die Aussage, dass Südtirol mehr als andere teste, scheint zu stimmen:
PCR- und Antigen-Schnelltests; Testraten je 100 Einwohnerinnen; Daten: Zivilschutz; Bevölkerungszahlen: ECDC.
Seit Pandemiebeginn haben auf Staatsebene (im Verhältnis zur Bevölkerungszahl) nur das Trentino (96,7 Tests je 100 Einwohnerinnen) und Friaul-Julien (93,4) mehr getestet als Südtirol (91,3). Während der letzten Woche (vom 22. bis zum 29. Jänner) hat Südtirol gar weitaus am meisten Tests durchgeführt: 9,06 je 100 Einwohnerinnen.
Leider konnte ich nur mit anderen Gebieten des Staatsgebiets detailliert vergleichen, da ich aus den ECDC-Daten nicht schlau geworden bin.
Quelle: ECDC – Aktualisiert zum 28. Jänner 2021
Dass Südtirol auch auf europäischer Ebene zu den Vieltestern gehört, geht jedenfalls aus dieser Karte vom 28. Jänner hervor.
Ob die hohe Testanzahl bei den Einstufungen wirklich zu wenig berücksichtigt wird (wer mehr testet, findet naturgemäß auch mehr Infizierte), wie die Landesregierung behauptet, konnte ich leider nicht überprüfen. Weder auf Staats- noch auf EU-Ebene habe ich die Einstufungskriterien gefunden. Für sachdienliche Hinweise bin ich dankbar.
Es wäre aber auch die Aufgabe der Landesregierung, gegebenenfalls transparent zu kommunizieren, inwiefern viel testende Regionen vom Algorithmus benachteiligt wird. Einfach nur Behauptungen in den Raum zu stellen bringt uns allen recht wenig.
Hinweis: Die Testanzahl ist nicht mit der Anzahl getesteter Personen gleichzusetzen, da sich mehrere Tests auf dieselbe Person beziehen können.
Cëla enghe: 01
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