Der grüne Landtagsabgeordnete Riccardo Dello Sbarba macht darauf aufmerksam, dass die Landesregierung ihre geringen Beiträge für Entwicklungshilfe-Projekte heuer um 10 Prozent (auf rund 1,2 Millionen Euro) zurückfährt. Gerade während weltweit — etwa in Pakistan oder im Darfur — humanitäre Katastrophen riesigen Ausmaßes bestünden, müsse man reiche Länder an ihrer Bereitschaft messen, einen konkreten finanziellen Beitrag zu leisten. Ein Test, den Südtirol nicht besteht.
Im Vergleich mit dem benachbarten Trentino wird das Ausmaß des Elends offensichtlich: Dort hat sich das Land per Gesetz dazu verpflichtet, jährlich mindestens 0,25 Prozent des eigenen Haushalts in die Entwicklungszusammenarbeit (EZA) zu investieren. Dies führte während der letzten Jahre zu einem EZA-Beitrag von je rund 10 Millionen Euro, während Südtirol sein Gesamtengagement von 2,1 Millionen (2008) auf 1,9 Millionen (2009) reduzierte. Für das laufende Jahr sei laut Dello Sbarba angesichts des Rückgangs bei den Einzelbeiträgen ein Gesamtbetrag höchstens 1,8 Millionen zu erwarten.
Dello Sbarba kündigt an, demnächst einen Gesetzesvorschlag im Landtag einzubringen, um auch in Südtirol eine Mindestsumme bindend festzuschreiben. Mit einem ähnlichen Vorstoß sei er jedoch bereits im Jänner abgeblitzt.
Die Brennerbasisdemokratie schließt sich hiermit — im Einklang mit ihrem Manifest — dem Wunsch an, die Entwicklungshilfe deutlich zu erhöhen. Zwar soll das Engagement auf diesem Gebiet nicht ausschließlich an den Zahlen gemessen werden, doch ist davon auszugehen, dass mit größeren Summen auch bei gleichbleibender Qualität mehr Projekte umgesetzt werden können.
Schließlich frage ich mich, wo in dieser Angelegenheit all jene Konservativen bleiben, welche die Zuwanderung mit dem heuchlerischen Argument einschränken wollen, man müsse den Menschen in ihrer Heimat helfen: Hic Rhodus, hic salta!
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