Im Juli 2019 hatte sich die SVP eine Tagesordnung der Freiheitlichen zueigen gemacht, mit der die Schaffung einer handlungsstarken Sprachstelle gefordert wurde. Nun wurde sie — unspektakulär — als Amt für Landessprachen und Bürgerrechte (AfLB) eingerichtet:
Ausschnitt Kontaktseite
Das AfLB ist direkt beim Präsidium — also beim Landeshauptmann — angesiedelt und hat derzeit vier Mitarbeiterinnen. Geleitet wird sie vom ehemaligen Schulamtsleiter Peter Höllrigl.
Die im Internet aufgezählten Zuständigkeiten sind:
- Organisation und Durchführung der Zwei- bzw. Dreisprachigkeitsprüfungen
- Beschwerden hinsichtlich der Verletzung des Rechts auf Gebrauch der Muttersprache oder der gewählten Sprache in der Kommunikation zwischen Bürgern und öffentlicher Verwaltung
- Einvernehmenskomitee zu Proporz und Zwei- bzw. Dreisprachigkeit
- Beziehungen zu den Staatsbehörden in grundsätzlichen Fragen der Landesautonomie und der Landespolitik
- Dienstverpflichtungen für wesentliche Leistungen im Gesundheitsbereich bezüglich Proporz und Zwei- bzw. Dreisprachigkeit
- Gleichstellung der Geschlechter
- Vereinbarungen mit der Italienischen Post
- Verbraucherschutz
Das ist teilweise mehr, als von der angenommenen Tagesordnung verlangt wurde — einige Dinge scheinen aber (vorerst) auch zu fehlen. Jedenfalls ist es meiner Meinung nach eine hervorragende Nachricht, dass Südtirol endlich eine offizielle Stelle hat, die sich ausdrücklich den Landessprachen widmet. Damit wurde endlich eine lange klaffende Lücke geschlossen.
Bis auf die oben abgebildete Erwähnung im Kontaktverzeichnis auf der Homepage des Landes verfügt das AfLB noch nicht über einen eigenen Internetauftritt. Vorbild könnten hier die Volksanwaltschaft, die Kinder- und Jugendanwaltschaft oder die Gleichstellungsrätin sein, die beim Landtag angesiedelt sind.
Wir werden natürlich dranbleiben und verfolgen, wie sich das neue Amt entwickelt, wie es arbeitet und welche konkreten Ergebnisse es erzielt.
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