Im Trentino wurde letzte Woche die Ernennung von Mitgliedern einer neuen paritätischen Kommission abgeschlossen. Sie hat die Aufgabe, im Sinne eines Gesetzes von 2017 die Zuständigkeitsbereiche zu definieren, die vom Land und der Region direkt an das Selbstverwaltungsorgan des ladinischen Gebiets — den Comun General de Fascia (CGF) — übertragen werden sollen.
Damit kann sichergestellt werden, dass die Ladinerinnen in Bereichen, die für die Minderheit von besonderer Wichtigkeit sind, weniger von den Entscheidungen der übergeordneten Entscheidungs- und Verwaltungsebenen abhängen, in denen sie aufgrund ihrer zahlenmäßig geringen Konsistenz wenig Mitbestimmungsmöglichkeiten haben.
Die Kommissionsmitglieder sind:
- Thomas Amplatz, Mitglied des Consei General (Versammlung), vom CGF ernannt;
- Giuliana Cristoforetti, Leiterin des Landesminderheitenbüros, vom Land ernannt;
- Luca Guglielmi, ladinischer Landtagsabgeordneter, vom CGF ernannt;
- Matteo Migazzi, Sekretariatschef des Regionalpräsidenten, von der Region ernannt;
- Valeria Placidi, Leiterin des Departements für institutionelle Angelegenheiten und Beziehungen, vom Land ernannt;
- Elena Testor, Procuradora (Vorsitzende) des CGF, vom CGF ernannt;
- Jens Woelk, Professor an der juristischen Fakultät der Universität Trient, vom Land ernannt.
Auf Vorschlag dieses neuen Gremiums könnten in Zukunft wichtige Kompetenzen vom großmehrheitlich italienischsprachigen Land in die Verantwortung der ladinischen Minderheit in Fascia übertragen werden.
In Südtirol gibt es leider noch immer kein Selbstverwaltungsorgan für die ladinische Minderheit. Vielmehr gehören Badia und Gherdëina nach wie vor zwei unterschiedlichen Bezirksgemeinschaften an, in denen die ladinischen Gemeinden jeweils keine Mehrheit haben.
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