Ein schönes Beispiel dafür, dass Proteste, ja selbst Onlinepetitionen einen Wandel herbeiführen und Lernprozesse fördern können: Über 7.000 Unterschriften haben in wenigen Tagen dazu geführt, dass die N****hütte in Corvara ihren Namen geändert hat.
Diese Entscheidung teilten die Eigentümerinnen heute auf Facebook mit:
Nach den unzähligen Mitteilungen; die wir in den letzten Tagen erhalten haben – für die wir allen, die sich für eine gerechte Sache einsetzen und uns auf den Unterschied zwischen Intention und Wirkung aufmerksam gemacht haben, dankbar sind – haben wir uns zu einem Schritt entschieden, der schon seit einiger Zeit fällig war: Wir werden den deutschen Namen unserer Skihütte ablegen, um fortan nur noch den italienischen zu verwenden[,] nämlich „Capanna Nera“.
Der Name unserer vor 100 Jahren errichteten Hütte, der sich auf das für den Bau verwendete schwarze Holz bezog, ist allein deshalb nicht mehr zeitgemäß und tragfähig, weil das Verständnis von Sprache, wie alles, historischen Wandlungen unterliegt und die heutige Konnotation eine andere ist als damals.
Gerade in Zeiten politischer Umwälzungen gilt es, feinhörig zu sein und sich den Anliegen derer, die jahrhundertealte Machtverhältnisse mit Recht bekämpfen, nicht zu verschließen. Diesen Protesten und strukturellen Veränderungen wollen wir mit unserer Namensänderung, die ab sofort in Kraft tritt, Rechnung tragen.
Diesbezüglich finde ich äußerst schade, dass die Änderung nicht genutzt wurde, um dem Skigasthaus einen ladinischen Namen zu geben. So führt die Abschaffung einer rassistischen Bezeichnung zu einer weiteren Italianisierung — auch eine Form von Diskriminierung, in diesem Fall zu Lasten der autochthonen Minderheit.
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