Dass Großkonzerne – genau jene die von unserer Mehrsprachigkeit nicht viel halten – nicht nur in Südtirol tätig sind, legt einen internationalen Vergleich nahe. Daraus wird sehr schnell ersichtlich, welche Defizite es in unserem Lande gibt, wie weit es mit der Vorzeigeautonomie tatsächlich her ist, und was anderswo für einen effektiven Konsumentenschutz getan wird.
Hier zunächst ein paar Bilder aus einer McDonald’s-Filiale in Barcelona (zum Vergrößern anklicken):
Angebote (links) sind hier ausschließlich auf Katalanisch verfasst, während man am Ausgang (rechts) sowohl auf Katalanisch, als auch auf Kastilisch und Englisch verabschiedet wird. Die Minderheitensprache ist vom Tablett bis zur Menütafel präsent. Außerdem hat McDonald’s für Katalonien unter www.mcdonalds.cat sogar eine eigene, vollständig zweisprachige Homepage errichtet: Die hart erkämpfte katalanische Endung (.cat) hat zahlreiche Betriebe dazu bewegt, sich eine katalanische Webpräsenz zuzulegen.
In der Schweiz benutzt McDonald’s – wie praktisch alle Betriebe – die jeweilige Sprache des Kantons: in Zürich Deutsch, in Genf Französisch und in Lugano Italienisch. Obwohl es weniger Tessiner gibt als Südtiroler. Diese Dreisprachigkeit spiegelt sich natürlich auch im Webauftritt wider.
Damit ist die Kundenfreundlichkeit keine Frage des Marktes, sondern ganz klar eine Angelegenheit für den Gesetzgeber.
Zum Vergleich noch ein paar Bilder aus der Bozner McDonald’s-Filiale:
Wie gewohnt: Alles ausschließlich auf Italienisch. Oder, anders gesagt, als ob es Südtirol nicht gäbe.
Für die Fotos aus Barcelona: Danke an Elisabèt!
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