Dank seiner bürgernahen Bürokratie ist Italien wohl das einzige Land in Europa, das (seit 2014) eine Sommerreifenpflicht kennt — wenn auch eine indirekte.
Ab dem 15. April und bis spätestens 15. Mai jedes Jahres müssen auf den Autos Reifen montiert werden, die zumindest der im Fahrzeugschein vermerkten Höchstgeschwindigkeit entsprechen. Da dies so gut wie auf keinen Winter- oder Ganzjahresreifen zutrifft, drohen ohne Sommerreifen saftige Strafen.
In einem Land, in dem die Geschwindigkeit auf maximal 130km/h (ausnahmsweise sind 150km/h möglich) begrenzt ist, ist dies noch absurder, als es etwa in Deutschland wäre, wo keine derartige Pflicht besteht.
Mit einem Rundschreiben hat das römische Verkehrsministerium gestern (rund zwei Wochen vor Ablauf der Frist) die Sommerreifenpflicht aufgrund der Pandemie nicht etwa aufgehoben, sondern um einen Monat verschoben. Unmittelbar nach Lockerung der drastischen Ausgangssperren sollen Menschen also zu unnötigen Kontakten gezwungen werden, auch wenn sie ihr Fahrzeug womöglich nur selten oder nur für kurze Fahrten brauchen.
Aber Hauptsache Amtsschimmel.
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