Zum Jahreswechsel 2019-2020 hat Euronews eine Liste von zehn Geschichten veröffentlicht, die Europa während des letzten Jahrzehnts verändert haben. Darunter natürlich der Brexit, das Pariser Klimaabkommen von 2015, der Maidan — aber auch der Unabhängigkeitskampf in Katalonien ab 2014. Diesbezüglich zitiert der Sender Kristian Herbolzheim, Leiter des Internationalen katalanischen Friedensinstituts (ICIP).
Auf politischer Ebene sei es beunruhigend, dass eines der wichtigsten EU-Mitgliedsstaaten unfähig scheint, dem Konflikt mit politischen Mitteln zu begegnen, so Herbolzheim. Dies führe zu einem Paradoxon, da die EU sich gern als Institution profiliere, die auf internationaler Ebene den Dialog zwischen Konfliktparteien fördert, dann aber zögere, in Auseinandersetzungen einbezogen zu werden, die als interne Angelegenheiten der Mitgliedsstaaten betrachtet werden.
Alles in allem fordert der Konflikt dazu auf, die Auffassung von Souveränität und Demokratie in der EU des 21. Jahrhunderts zu überdenken. Sowohl Befürworter, als auch Gegner der katalanischen Unabhängigkeit sind großmehrheitlich EU-freundlich gesinnt. Dies sollte für die EU ein Anreiz sein, einen kreativen Weg zu finden, eine wie auch immer geartete konstruktive Rolle zu spielen.
– Kristian Herbolzheim (ICIP)
Übersetzung:
Dass Katalonien — obwohl es die Unabhängigkeit (noch) nicht erreicht hat — im vergangenen Jahrzehnt dazu beigetragen hat, Europa zu verändern, dürfte nicht nur Euronews finden. Durch den beharrlichen Wunsch nach demokratischer Selbstbestimmung wurden wichtige Fragen aufgeworfen und verhandelt.
Und was hat Südtirol geleistet? »Blumen am Wegesrand pflücken« und ansonsten zur Aufrechterhaltung der etablierten, nationalstaatlich dominierten Ordnung beizutragen sind nicht gerade berauschende Leistungen.
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