Seit die Eurocity-Züge auf der Brennerlinie nicht mehr von Trenitalia, sondern von einer Kooperation der deutschen und österreichischen Bahn durchgeführt werden, gibt es an Südtirols Bahnhöfen keine Auskünfte über diese Verbindungen mehr. Auch Tickets für die nunmehrigen »Geisterzüge« sind am Schalter nicht mehr erhältlich. Der Hintergrund: Der Netzbetreiber RFI hat die Führung der Bahnschalter an das Schwesterunternehmen Trenitalia vergeben, welches kein Interesse hat, der Konkurrenz von DB und ÖBB logistisch unter die Arme zu greifen. In einem liberalisierten Markt ist es aber völlig hirnrissig, einen Teil der Infrastruktur keinem übergeordneten Dienstleister anzuvertrauen, sondern einem der Konkurrenten. Dann ist vorprogrammiert, dass dieser seine Vormachtstellung zu seinen eigenen Gunsten — aber zu Lasten der Mitbewerber und der Verbraucher — ausnutzt.
Da diese Situation für mich als Bürger und Bahnfahrer völlig inakzeptabel ist, habe ich vor einigen Wochen den EU-Wettbewerbskommissar Almunia angeschrieben und um eine Stellungnahme gebeten — die ich jetzt vom zuständigen Mitarbeiter erhalten habe:
[ES] Estimado señor Constantini,
El señor Almunia me ha transmitido su correo y me ha pedido que le contestara puesto que mi unidad lleva los temas de transporte por ferrocarril. En primer lugar, quisiera agradecerle su correo por el que me informa — entre otras cosas — de la dificultad que tiene para conseguir billetes para los trenes Eurocity y para obtener información sobre los horarios de dichos trenes. La Comisión europea conoce bien las dificultades que subsisten en el sector ferroviario. La gestión de la infraestructura ferroviaria, los servicios en las estaciones y la ausencia de conflictos de intereses entre los actores son algunas de nuestras preocupaciones principales. La Comisión europea adoptará próximamente una propuesta legislativa con el fin de mejorar, entre otras cosas, la resolución de los problemas que Vd. indica en su correo.
Atentamente,
Maurizio Castelletti
Head of Unit MOVE/D/2 – “Rail Transport & Interoperability”
Ⓓ Sehr geehrter Herr Constantini,
Herr Almunia hat mir Ihre Mitteilung weitergeleitet und gebeten, Ihnen zu antworten, da meine Einheit für den Bahnbereich zuständig ist. Vorerst möchte ich mich für Ihre Mail bedanken, mit der Sie uns — unter anderem — über die Schwierigkeiten in Kenntnis setzen, die Sie haben, um Eurocity-Fahrscheine zu erwerben und um Fahrplaninformationen zu erhalten. Die Europäische Kommission ist über die Schwierigkeiten im Bahnsektor informiert. Die Verwaltung der Bahninfrastruktur, der Bahnhofsdienste und die Vermeidung von Interessenskonflikten unter den Akteuren sind einige unserer Hauptsorgen. In Kürze wird die Europäische Kommission einen Gesetzesvorschlag umsetzen, der unter anderem zur Lösung der von Ihnen beschriebenen Probleme beitragen wird.
Mit freundlichen Grüßen
Maurizio Castelletti
Head of Unit MOVE/D/2 – “Rail Transport & Interoperability”
Übersetzung aus dem Spanischen:
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