Mit der letzten Gemeindewahl sind auch die Grünen — endlich! — unter die Schönredner gegangen.
Die Fakten:
- In Bozen konnte man sich von 6,1% (Summe Grüne+Projekt Bozen 2005) auf 6,5% steigern; ein passables Ergebnis, wenn man berücksichtigt, dass sich die Grillo-Liste als Grünenkiller präsentiert hatte;
- In Meran legen die Grünen mit dem Zugpferd Kury und beschädigter Mittelinkskonkurrenz von 11,5% auf 14,8% zu — und ziehen in die Stichwahl.
Soweit die positiven Nachrichten. Weniger erfreulich:
- In Brixen verliert die Grüne Bürgerliste die Hälfte der Zustimmung und sackt von 27,7% auf 14% ab;
- Die Leiferer Grünen schrumpfen von 10,4% um mehr als die Hälfte auf 4,5%;
- In Bruneck büßen sie zwei ihrer bislang fünf GR-Mitglieder ein (von 14,5% auf 10,3%);
- Das Bürgerforum Sterzing verliert eines von drei GR-Mitgliedern (von 12,6% auf 10,3%);
- Die Grüne Bürgerliste Vahrn verliert ebenfalls eines von drei GR-Mitgliedern (von 15,9% um rund ein Drittel auf 10,7%).
Das wahrlich alarmierende Zeichen grüner Schwäche ist jedoch, dass sie sich erst gar nicht in die Landgemeinden trauen — in über 100 der 111 Kommunen, in denen gewählt wurde, sucht man die Grünen vergeblich. Doch all das hindert Hans Heiss nicht daran, euphemistisch von »Konsolidierung auf hohem Niveau« zu sprechen, wie die Südtiroler Tageszeitung berichtet.
Dabei zeigen die sehr erfolgreichen Bürgerlisten — von denen nicht alle, aber viele eine ökosoziale Politik vertreten — dass sehr wohl ein Potenzial für grüne Politik in den Kleingemeinden vorhanden wäre. Wenn, ja wenn die Grünen sich in Autonomiefragen nicht allzu oft mit Positionen ins Aus manövrieren würden, wie sie eigentlich vom PDL stammen könnten.
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