Gestern hat die Landesregierung wegen Personalmangels schon wieder eine Ausnahme vom Proporz im Gesundheitswesen beschlossen. Betroffen sind weitere 88 Stellen.
Einen generellen Ärztinnenmangel mag es tatsächlich geben, doch er wurde und wird unnötig verschärft durch:
- die staatlich verordnete Deckelung von Gehältern (Krankenhaus) und Umsatz (Hausärztinnen);
- die staatliche Beschränkung der Patientinnenzahl auf 1.500 je Hausärztin;
- die einseitige Jagd des Staates auf Ärztinnen, die nicht ausreichend Italienisch* sprechen;
- die sogenannte Quote 100, die die Pensionierung von Ärztinnen beschleunigt;
- das Verbot der bislang üblichen Beschäftigung von pensionierten Ärztinnen;
- die jahrelange Sperrung der Ausbildung von Fachärztinnen nach österreichischem Modell durch den Staat;
- eine überbordende und abschreckende Bürokratie bei der Anerkennung ausländischer Studienabschlüsse.
All das sollten wir nicht vergessen. Wären all diese Stellschrauben in der Hand des Landes, sähe die Situation wohl wesentlich entspannter aus. So aber bleiben nur suboptimale Notlösungen wie Aushebelung des Proporzes und der Pflicht zur Beherrschung der deutschen Sprache.
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*) Einsprachige Ärztinnen sind tatsächlich eine potentielle Gefahr. Die Ausschaltung von deutscher Einsprachigkeit bei Duldung von italienischer Einsprachigkeit ist allerdings noch gefährlicher, da die Möglichkeit entfällt, mit jeweils einsprachigem Personal einen zweisprachigen Dienst zu gewährleisten.
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