+++ Aktueller Nachtrag: Grüne Nummer für Angehörige/Zugunglück im Vinschgau: 800 751 751 +++
Ich hoffe es wird mir nicht als Pietätslosigkeit ausgelegt, dass ich das Krisenmanagement im Zusammenhang mit dem heutigen Zugunglück schon kritisiere, während die Bergungsarbeiten noch im Gange sind. Nach Gesprächen mit Bekannten möchte ich hiermit vielmehr dazu beitragen, dass sich vielleicht noch etwas ändert und rasch nachgebessert wird.
Ich habe eigentlich wenig Zweifel, dass das Krisenmanagement vor Ort durch Feuerwehren und Rettungskräfte professionell abläuft. Was (nicht nur) mich bestürzt, ist die Informationspolitik — nicht sosehr für die zu Recht informationsdurstige Bevölkerung, sondern v.a. für Verwandte und Bekannte möglicher Opfer.
Im Bürgernetz war — außer eine telegraphische Pressemitteilung — bis 12.00 Uhr Mittag kein Hinweis auf das Unglück zu lesen. Mittlerweile hat das Landespresseamt reagiert, eine Infonummer für Angehörige wird aber noch immer nicht angeboten.
Die Seiten von SAD und Vinschger Bahn sehen noch immer so aus, als wäre gar nichts passiert — also ebenfalls keine Infos für besorgte Angehörige.
Gleichzeitig erweisen sich auch die Südtiroler Medien nicht fähig, eine so wichtige Krise zu managen und ihrem Informationsauftrag nachzukommen. Südtirol Online war bis nach Mittag hoffnungslos überlastet und über Stunden nicht zugänglich. Bei Südtirol News war bis kurz vor Mittag die Nachricht vom Unfall gar nicht eingetroffen. Beim Alto Adige ist in ein und demselben Artikel gleichzeitig von keinen Toten und acht Toten die Rede.
Den Angehörigen der Opfer gilt mein Mitgefühl.
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