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Sprachpolitik für l’Alguer (Alghero).

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Kürzlich wurde auf Sardinien erstmals ein einheitliches Sprachpolitikgesetz verabschiedet, das das Sardische und das in l’Alguer (Alghero) gesprochene Katalanische in den Rang von Amtssprachen erhebt. Die katalanische Plataforma per la Llengua (Plattform für die Sprache) war maßgeblich an der Ausarbeitung des Gesetzes beteiligt, was den l’Alguer betreffenden Teil angeht.

Fast zeitgleich erschien in der Biblioteca Tècnica de Política Lingüística (BTPL) der Generalitat de Catalunya eine dreisprachige Publikation (Katalanisch, Sardisch1selbst die sardische Sprache betreffende Publikationen erscheinen meist nur auf Italienisch, weshalb hier vermutlich auch eine Signalwirkung beabsichtigt war, Italienisch) über den Sprachgebrauch in L’Alguer.

Schon seit langem hat Katalonien seine hochprofessionelle Sprachpolitik auch auf Gebiete außerhalb des unmittelbaren Zuständigkeitsbereichs der Generalitat ausgedehnt. Neben den Auslandsvertretungen in Berlin, Brüssel, Wien oder Rom betreibt das Land aus diesem Grund auch Delegationen in Perpinyà (Perpignan) und l’Alguer2wiewohl derzeit — in Erwartung einer Wiederinbetriebnahme — nicht aktiv.

Immerhin gilt zu berücksichtigen, dass die sardisch-katalanische Stadt nicht mehr Einwohnerinnen zählt, als unsere Ladinia.

Über Inhalt und Ergebnisse der Studie hinaus finde ich aus Südtiroler Sicht zum Beispiel auch interessant, dass die Interviewenden nicht nur die Aufgabe hatten, zu befragen, sondern auch zu beobachten. Dies geht aus dem im Anhang veröffentlichten Fragebogen hervor, der einen Abschnitt beinhaltet, wo die Interviewenden unter anderem

  • gesondert die vor und nach dem Gespräch gebrauchte(n) Sprache(n)
  • die Evolution des Sprachgebrauchs während des Interviews und
  • die von der interviewten Person mit anderen ggf. im Haushalt Anwesenden verwendete(n) Sprache(n)

vermerken sollten. Dies gehört zu jener Art der Sprachforschung, die in Südtirol meines Wissens völlig vernachlässigt wird. So wird in Katalonien und dem Baskenland regelmäßig analysiert, welche Sprachen in welchem Umfang »auf der Straße« zu hören sind.

Cëla enghe: 01 02 03 04

  • 1
    selbst die sardische Sprache betreffende Publikationen erscheinen meist nur auf Italienisch, weshalb hier vermutlich auch eine Signalwirkung beabsichtigt war
  • 2
    wiewohl derzeit — in Erwartung einer Wiederinbetriebnahme — nicht aktiv


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