Am heutigen Mittwoch findet im Innsbrucker Taxispalais – Kunsthalle Tirol ein Vortrag von Anatol Stefanowitsch zum Thema
Politisch korrekte Sprache, Moral und Meinungsfreiheit
statt:
25.07.2018 – 18:30-19:30 Uhr – Vortrag Univ.-Prof. Dr. Anatol Stefanowitsch, Sprachwissenschaftler, Institut für Englische Philologie, Freie Universität Berlin
„Politisch korrekte“ Sprache – also der Versuch, herabwürdigende Ausdrücke zu meiden – wird vor allem von Politiker_innen und Kommentator_innen aus dem konservativen Spektrum als „Zensur“, „Denkverbot“ und „Meinungsdiktatur“ dargestellt. In meinem Vortrag werde ich zeigen, dass diese Vorwürfe auf einem falschen Verständnis der Ziele „politisch korrekter“ Sprachpolitik beruhen: diese richtet sich nicht vorrangig auf den Inhalt, sondern auf die Form von Aussagen. Bezüglich dieser Form werde ich argumentieren, dass die sprachliche Political Correctness sich aus relativ unstrittigen moralischen Prinzipien ableiten lässt und dazu dient, strukturelle sprachliche Ungleichheiten abzubauen, um der derzeit zu beobachtenden Verrohung des öffentlichen Redens einen sprachlichen Umgang entgegenzusetzen, der von gegenseitigem Respekt geprägt ist und in dem Meinungen – vor allem solche, die sich auf Wert und Rechte von Individuen und Gruppen beziehen – sachlich und ohne sprachlich herabwürdigende Ausdrücke geäußert werden, sodass Sprecher_innen für ihre Meinungen eine persönliche Verantwortung übernehmen müssen.
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