Was macht die stv. Fraktionsvorsitzende einer angeblich linken Partei — dem PD — im venetischen Regionalrat, Orietta Salemi, als sie bemerkt, dass auf dem Gipfel der Marmolata nur eine Flagge der Region Venetien (und keine Trikolore) hängt? Das einzig Logische: Sie schreibt Staatspräsident Mattarella einen vor Nationalismus und Kriegsrhetorik triefenden Brief, in dem sie darauf hinweist, dass die Abwesenheit der Staatsflagge eine Beledigung für das im ersten Weltkrieg vergossene Blut tausender junger Italiener sei.
Wenn also auf der Marmolata eine Flagge gehisst wird, müsse es die grünweißrote sein, so die Politikerin.
Zudem lässt sich Salemi die Gelegenheit nicht entgehen, den Bogen zu den kürzlich per Volksabstimmung bestätigten Autonomiebestrebungen zu schlagen: Diese dürften nicht in »lokalistische« Forderungen münden, welche
unsere Geschichte, aber vor allem die Erinnerung an viele Junge herabwürdigen, die symbolisch wiederauferstehen, sobald wir die [blutrünstige] Hymne ertönen lassen, einen Kranz niederlegen oder die Flagge aller Italiener hissen.
Übersetzung:
Schöner hätte es auch Alessandro Urzì (FdI) nicht ausdrücken können.
Erst kürzlich hatte die zuständige staatliche Agentur den Grenzverlauf zwischen Österreich-Ungarn und der Republik Venedig als jenen zwischen Trentino und Venetien bestätigt, womit der Gipfel der Marmolata wieder zu Trient gehört. Ob die Hissung der venetischen Flagge ein Protest gegen diesen Entscheid war, entzieht sich meiner Kenntnis, scheint jedoch wahrscheinlich.
Warum setzt sich der PD nicht dafür ein, die Marmolata — wie den Piave und neulich den Adamello — in den Rang eines nationalen Heiligtums zu erheben?
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