Katalonien hat heute ein neues Parlament gewählt.
- Die massive Einschüchterung des Zentralstaats hat nicht gewirkt. Bei hoher Wahlbeteiligung (rund 82%) haben die Wählenden den sezessionistischen Kräften trotz widriger Verhältnisse den Rücken gestärkt.
- Junts per Catalunya (JxCat – 21,7%), ERC (21,4%) und CUP (4,5%) kommen gemeinsam auf 70 von 135 Sitzen. Sie behalten somit die absolute Mehrheit im Parlament.
- Entgegen jeglicher Prognose landete Puigdemonts JxCat mit voraussichtlich 34 Sitzen vor ERC (32). Eine starke Aufholjagd hatten die Umfragen der letzten Wochen aber schon aufgezeigt.
- Die unionistische Ciutadans (Cs – 25,4%) ist mit voraussichtlich 36 Sitzen (2015: 25 Sitze) erste Kraft, was vor allem dem Austritt von ERC aus Junts pel Sí geschuldet ist. JxCat und ERC gemeinsam kommen auf 66 Sitze.
- Die »155er Parteien« Cs, PSC (13,9%) und PP (4,2%) erringen laut vorläufigem Endergebnis gemeinsam nur 57 Sitze.
- Der PP, der Katalonien seit Oktober unter Zwangsverwaltung von Madrid aus regiert hat, erlebt ein regelrechtes Debakel, hat fortan wohl nur noch vier Sitze (statt 11 wie bisher) und landet damit gleichauf mit der radikal linken, pro-sezessionistischen CUP (von 10 auf 4 Sitze).
- Die selbstbestimmungsfreundliche Catalunya en Comù – Podem (7,5%) erringt acht Sitze (es waren 11). Parteien und Listen, die ein Referendum unterstützen, kommen somit auf 78 Sitze.
Was nun, Europa? Was nun, Mariano Rajoy?
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