Das Land hat bei Starfotograf Oliviero Toscani, bekannt durch seine kontroversen Benetton-Plakate, eine Sensibilisierungskampagne gegen Mobbing unter Jugendlichen in Auftrag gegeben. Diese ist Teil einer breiter angelegten Initiative des Ressorts von LR Tommasini zugunsten von Legalität, Mehrsprachigkeit und gegenseitigem Respekt. Einmal vom Motiv abgesehen, das ich angesichts der Zielgruppe — beileibe nicht aus moralischen Gründen — nicht unbedingt passend finde, frage ich mich, wo denn bei der Anzeige die Mehrsprachigkeit, und somit der Respekt geblieben ist. Welche Glaubwürdigkeit vermittelt eine Kampa, die den Plurilinguismus vermitteln soll, dann aber sogar selbst die elementarsten Gebote der Zweisprachigkeit verletzt?
Die landesweit angebrachten Plakate gibt es nämlich nur auf Italienisch. Somit ist die Mitteilung einem großen Teil der Bevölkerung gar nicht zugänglich. Ich selbst (der ich mich der italienischen Sprache einigermaßen mächtig fühle) dachte ursprünglich, dass »Bullo« mit »Macho« zu übersetzen wäre, was meiner Ansicht nach auch besser zum Motiv gepasst hätte.
Oder soll hier gar suggeriert werden, dass die Problematik nur eine Sprachgruppe — und außerdem nur ein Geschlecht — betrifft?
Cëla enghe: 01
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