Der erfolgreiche sardische Radrennprofi Fabio Aru hat es für einmal geschafft, aus der »nationalstaatlichen Logik« auszubrechen und sich bei der offiziellen Präsentation der diesjährigen Tour de France erstmals vor der Regionalflagge abbilden zu lassen — während alle anderen Athleten mit den Nationalfarben dargestellt wurden:
Wie genau es dazu kam, ist unklar. Es wird vermutet, dass die Organisatorinnen mit der Darstellung einfach Arus starke Verbundenheit zu seiner Heimatinsel honorieren — und zum Ausdruck bringen — wollten.
Die rotweißen Farben mit den charakteristischen vier Mohrenköpfen zieren Arus Fahrradhelm, außerdem erschien er bei der Siegerehrung der von ihm gewonnenen Vuelta de España 2015 mit der sardischen Flagge. Kleine Zeichen, die Südtiroler Sportlerinnen selten wagen.
Im Internet soll sardischen Medien zufolge die Tatsache, dass Aru nicht mit einer Trikolore abgebildet wurde, bereits Shitstorms ausgelöst haben. Die Toleranz mancher Nationalstaatlerinnen hat eben ihre enggesteckten Grenzen. Doch es ist davon auszugehen, dass sich der selbstbewusste Athlet davon nicht wird beeindrucken lassen.
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