Die sterblichen Überreste von Diktator Francisco Franco sollen exhumiert und an einen neuen Ort verlegt werden. Einem entsprechenden, hoch umstrittenen Antrag der sozialistischen PSOE stimmte der spanische Kongress gestern mit großer Mehrheit (PSOE, Podemos, Ciudadanos, PDeCAT und EAJ) zu. Obschon sie den Sozialistinnen vorgeworfen hatte, die »Werte« der demokratischen Transition über Bord zu werfen, entschied die regierende Volkspartei (PP), sich gemeinsam mit ERC (der die Vorlage nicht weit genug ging) der Stimme zu enthalten.
Bis heute ist der Diktator in der monumentalen Anlage Valle de los Caídos (»Tal der Gefallenen«) bestattet, die er zur Verherrlichung seines Regimes und in Erinnerung an den spanischen Bürgerkrieg noch zu Lebzeiten errichten ließ.
Die gestern verabschiedete Vorlage sieht ferner vor
- die sterblichen Überreste von José Antonio Primo de Rivera zu verlegen;
- am Valle de los Caídos Gedenktafeln für die Zwangsarbeiter, die den Bau von 1940 bis 1959 errichtet hatten, anbringen zu lassen;
- eine DNA-Datenbank der oftmals gegen den Willen ihrer Angehörigen im Valle begrabenen Opfer beider Seiten zu erstellen, um deren Identifizierung zu ermöglichen.
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