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Demokratischer Konföderalismus.

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Leserbeitrag von Schierhangl

Weitgehend unbeachtet von den westlichen Leitmedien wurde im März 2016 mitten in den Wirren des syrischen Bürgerkriegs in einer Versammlung von kurdischen, assyrischen, arabischen und turkmenischen Delegierten in Rumaylan die autonome Föderation Rojava ausgerufen, welche aus den Kantonen Efrin, Sehba, Kobane und Cizire besteht.

Die internationale Anerkennung und die Anerkennung innerhalb eines föderalen Syrien fehlt zwar bisher. Dennoch hat Rojava mittlerweile diplomatische Vertretungen in Moskau, Stockholm, Berlin und Paris, sowie eine Vertretung der Selbstverteidigungskräfte YPG in Prag. Ziel der Vertretungen ist es, diplomatische Beziehungen aufzunehmen und die Öffentlichkeit über die Entwicklungen in Rojava zu informieren.
Die tapferen KämpferInnen von YPJ, YPG, YPG-I, YPJ-I sind die erfolgreichsten Gegner des von den Kurden als Daesh (Terroristen) bezeichneten ISIS. Trotzdem stehen die Bevölkerung und die Streitkräfte derzeit unter dem Beschuss von NATO-Mitglied Türkei.

Auch der Südtiroler Landtag verspricht nach Verabschiebung des Beschlussantrags Nr. 663/16  “Solidarität und Unterstützung für die Bevölkerung und die demokratischen Bestrebungen im Gebiet von Rojava”. Der Landtag ruft die Landesregierung dazu auf, sich für Initiativen zum Schutz des Gebiets und zur Förderung seiner Autonomie einzusetzen. Südtirol sollte sich für die soziale, wirtschaftliche und kulturelle Kooperation im Rahmen seiner Entwicklungszusammenarbeit einsetzen.

Dieser Beschluss kann ein Vorläufer moderner Entwicklungshilfe und Fluchtursachenbekämpfung sein, der Zusammenarbeit mit Wertvorstellungen verknüpft.

Die politische Perspektive des demokratischen Konföderalismus, wie er in Rojava derzeit umgesetzt wird, ist die Überwindung des Nationalstaats ohne Grenzverschiebung (die Quadratur des Kreises?).

Hier eine Übersetzung des Gesellschaftsvertrags.

Cëla enghe: 01 02 03



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Comentârs

5 responses to “Demokratischer Konföderalismus.”

  1. pérvasion avatar

    Warum sollte die Überwindung des Nationalstaats ohne Grenzverschiebung die Quadratur des Kreises sein? Wenn ein Nationalstaat akzeptieren würde, von seiner nationalstaatlichen Struktur abzusehen und die Vielfalt in den Mittelpunkt zu stellen, wäre keine Grenzverschiebung nötig.

    Wobei ich Grenzverschiebungen nicht für ein Drama halte.

  2. pérvasion avatar

    Ich lese in der Präambel des Gesellschaftsvertrags:

    Die Regionen der demokratisch-autonomen Verwaltung akzeptieren weder das nationalstaatliche,
    militaristische und religiöse Staatsverständnis, noch akzeptieren sie die Zentralverwaltung oder
    Zentralmacht.

    Klar, solange die Lage so ist, dass man die »Zentralverwaltung oder Zentralmacht« einfach »nicht akzeptieren« und alles demokratisch selbst entscheiden kann, kann man auf Grenzverschiebungen auch verzichten.

  3. TirolaBua avatar
    TirolaBua

    Südtirol sollte sich mal selbst um mehr Eigenständigkeit kümmern als andere zu unterstützen.

    Ps: Da sieht man mal wieder, dass der IS nur ein Spielball der Nato zur Destsbilisierung des Nahen Ostens ist.

    1. pérvasion avatar

      Südtirol sollte sich mal selbst um mehr Eigenständigkeit kümmern als andere zu unterstützen.

      Man kann beides sehr erfolgreich machen… Egoismus ist kein guter Berater.

  4. TirolaBua avatar
    TirolaBua

    Natürlich kann man beides machen. Nur leider kriecht unsere geliebte Volkspartei lieber wie ein Wurm im römischen Dreck.

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