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Historikerinnen bewerten den Pariser Vertrag.
Eine Gegenüberstellung

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Heute feiern wir 70 Jahre Gruber-Degasperi-Abkommen — das sind jene zwei Fresszettel (wie sie der Historiker Hans Heiss in der Tageszeitung vom 3. September bezeichnet hat), auf deren Grundlage die Südtirolautonomie entstanden ist.

Über die historische Bedeutung des Pariser Vertrags herrscht Einigkeit.

Dieses Zitat aus der aktuellen ff nehme ich zum Anlass, um die Einschätzungen mehrerer Historikerinnen miteinander zu vergleichen, die während der letzten Tage in den Medien erschienen sind:

Die Verhandlungen

Eva Pfanzelter schreibt bei Salto, dass die Londoner Außenministerkonferenz für Italien in einem »Desaster« endete.

Das bedeutete: Keinen Friedensvertrag, keine Revision der Waffenstillstandsbedingungen, keine Zustimmung, das Land als “friendly cobelligerent” (freundschaftlichen Kriegsverbündeten) einzustufen, kein “non-punitive agreement” (nicht-bestrafender Friedensvertrag) und schließlich absehbarer Verlust aller Kolonien.

— Pfanzelter

Dagegen glaubt Andrea Di Michele:

Ciò aveva messo l’Italia in una situazione particolare, quella di paese “cobelligerante”, come veniva definito e riconosciuto dagli stessi alleati.

— Di Michele

»Cobelligerant«, »friendly cobelligerant« oder doch nicht? Jedenfalls hatten die Italienerinnen während der Verhandlungen offenbar nicht viel auszurichten:

Den Italienern wurden daher in den folgenden Monaten viele Regelungen schlichtweg diktiert, von einer Mitbestimmung konnte nicht die Rede sein.

— Pfanzelter

Ein Diktat war es laut Günther Pallaver jedoch keineswegs. Im Gegenteil:

[Degasperi] war rein formal nicht gezwungen, sich auf so einen Vertrag einzulassen. Es hatte zwar Druck seitens der Engländer gegeben, aber letztlich war es ein freiwilliger Akt.

— Pallaver

Laut Di Michele hatte aber weder Österreich, noch Italien einen Handlungsspielraum:

In quel frangente i margini di manovra di Austria e Italia sono assai limitati e sarebbe pertanto sbagliato ricondurre l’intera vicenda alle mosse dei due giocatori […]

— Di Michele

Während es Michael Gehler genau umgekehrt zu sehen scheint.

Tatsächlich war es ein Erfolg der britischen Diplomatie, die das Minderheitenproblem auf bilaterale Weise lösen ließ und sich damit der politisch-moralischen Verantwortung für den Londoner Geheimvertrag von 1915 entzog.

— Gehler

Die Britinnen ließen das Minderheitenproblem bilateral lösen. Also doch wieder zwischen Österreich und Italien. A propos Minderheiten: Für diese hat sich auf internationalem Parkett angeblich niemand interessiert:

La nuova Europa della guerra fredda viene ridisegnata avendo quale unico punto di riferimento l’equilibrio tra le superpotenze, con un disinteresse assoluto per le sorti delle minoranze linguistiche.

— Di Michele

Doch laut Gehler drängten die Britinnen auf eine Autonomie für Südtirol. Und ganz so desinteressiert, wie von Di Michele angegeben, waren auch die Amerikanerinnen anscheinend nicht, wenn man Pfanzelter glaubt:

Ende August 1945 empfahlen die amerikanischen Behörden, die Rückgabe der Provinz an die italienische Verwaltung an Bedingungen zu knüpfen: Die Deutschsprachigen sollten weitreichende Zugeständnisse im Bereich der Schule erhalten […] und die italienische Regierung solle den Deutschsprachigen Autonomiezugeständnisse machen.

— Pfanzelter

Für Di Michele ist schwer vorstellbar, dass einer deutschen Minderheit nach dem Zweiten Weltkrieg wichtige Zugeständnisse zuteil geworden wären:

Difficile immaginare che i vincitori facciano concessioni importanti a una popolazione di lingua tedesca dopo la guerra, dopo quella guerra e con la memoria ancora viva del ruolo che le minoranze di lingua tedesca avevano svolto nello scardinare gli equilibri internazionali, conducendo al conflitto generale.

— Di Michele

Doch:

Wegen ausständiger gesetzlicher Regelung durch Italien erließen die Alliierten im September/Oktober eine Schulregelung und unterstützten die Deutschsprachigen bei der Organisation von Schweizer Schulbüchern.

— Pfanzelter

Und so freiwillig, wie Pallaver (siehe oben) meint, wurde die Autonomie laut Pfanzelter von Italien nicht gewährt:

Am auffälligsten ist darüber hinaus wohl der anhaltende Druck der alliierten Stellen was die Einsetzung einer Autonomie für die deutschsprachige Minderheit betraf. […] Die [italienischen] Vorschläge gingen den amerikanischen Behörden nie weit genug.

— Pfanzelter

Mit den altösterreichischen Wurzeln von Degasperi bringt Maurizio Ferrandi einen neuen Faktor ins Spiel:

E non è un caso che le due firme poste in calce a quel documento appartengano a due persone le cui radici politiche e culturali affondavano nel terreno costituito dall’esperienza, finita purtroppo ma non per questo meno importante, di quell’impero asburgico che aveva tenuto assieme, per secoli, uomini e donne di fede, cultura e religione assai diverse.

— Ferrandi

Währenddessen schreibt jedoch Gehler:

Die auf De Gasperi ruhenden Erwartungen als Hoffnungsträger aufgrund seiner altösterreichischen Vergangenheit und guter Kenntnisse über Südtirol sollten sich als trügerisch erweisen. Er scheute sich, seit 1945 mit Gruber direkt in Kontakt zu treten und entsandte nur seinen Vertrauensmann, den italienischen Botschafter in London, Nicolò Carandini, nach Paris.

— Gehler

Pallaver meint im Widerspruch dazu:

Auch wollte [Degasperi] die Fehler vermeiden, die die Habsburger-Monarchie mit seinem Trentino gemacht hatte: Das, was die Tiroler bis 1918 den Trentinern immer verweigert hatten, nämlich eine Autonomie, sollte diesmal den Südtirolern nicht verweigert werden.

— Pallaver

Die Selbstbestimmung hätte laut Gehler zumindest ein wichtiges Druckmittel sein können:

De Gasperi [fürchtete] noch während der Pariser Friedenskonferenz die Zulassung einer Volksabstimmung in Südtirol, die zeitgleich von einer interalliierten Kommission geprüft werden sollte. Diese Forderung war die stärkte Waffe, die Österreich bis zuletzt in der Hand hatte. Gruber gab sie vorzeitig preis und verspielte damit auch das Kapital der Selbstbestimmung als Druckmittel in den Verhandlungen.

— Gehler

Die Vertreter der Südtiroler Volkspartei zusammen mit den Kollegen in Österreich schätzten die Situation in den Herbstmonaten 1945 anders ein: Hier verfolgte man konsequent die “Selbstbestimmungs-Strategie”.

— Pfanzelter

Pallaver dazu:

Für Österreich war es damals aussichtslos, Südtirol wieder zurückzubekommen. Das kleinere Übel hieß also Autonomie.

— Pallaver

Und Di Michele:

L’Austria e i sudtirolesi chiedono che siano gli abitanti dell’Alto Adige a esprimersi sulla sorte della provincia, ma nessuno tra i vincitori è interessato a mettere sul tavolo lo scottante argomento del rispetto dei diritti delle nazionalità e tanto meno dell’autodeterminazione dei popoli.

— Di Michele

Laut Pallaver besteht die Erfolgsgeschichte des Abkommens unter anderem darin

dass sich die Vertragsparteien immer an diesen Vertrag gehalten haben

— Pallaver

was nicht nur erstaunt, sondern auch seinen eigenen Ausführungen nicht standhält:

Degasperi hat bei der Umsetzung des Vertrages eine miese Rolle gespielt. Aber erst dieser Vertrag hat uns erlaubt, vor die Uno zu gehen […]

— Pallaver

Warum sollte man einen Streit bei der Uno beginnen, wenn sich die Vertragsparteien immer an diesen Vertrag gehalten haben?

Der Pariser Vertrag wurde in Folge nicht mit europäischem Geist umgesetzt, sondern im postfaschistischen Denken verwässert. De Gasperi handelte dabei alles andere als der viel gepriesene Europäer, der er erst Anfang der 1950er Jahre wurde: Eine ausdrückliche Erwähnung der Ladiner im Abkommen lehnte er ab wie die Forderung der Tiroler nach einer schiedsgerichtlichen Regelung, die auch von Gruber nicht weiter verfolgt wurde. So war echter Minderheitenschutz kaum möglich.

— Gehler

Und:

Parallel zu den Tiroler, Südtiroler und österreichischen Bemühungen, die Umsetzung des Pariser Abkommens anzugehen, lief eine italienische Gegenpropaganda an, dieses Vorhaben zu verzögern und letztlich zu verhindern. Auf verschiedenen Ebenen setzten Versuche zur Fortsetzung der früheren faschistischen Politik der Italienisierung Südtirols auf informeller Weise ein.

— Gehler

Bei soviel »Einigkeit« erstaunt es eher weniger, dass auch die Gesamtbewertung des Pariser Vertrags ziemlich heterogen ausfällt:

Inzwischen ist das Abkommen längst als Magna Charta akzeptiert und wird entsprechend gewürdigt.

— Steininger

Die Bezeichnung “Magna-Charta für Südtirol” (Rolf Steininger) ist nach allem, was bekannt und erforscht ist, eine übertriebene Beschönigung und unzulässige Überhöhung des Abkommens, da eine eigene Autonomie für die Südtiroler mit Hilfe dieser Vereinbarung Gruber-De Gasperi vereitelt wurde. Es war praktisch ein Dokument zur Verhinderung einer Magna Charta für Südtirol und tatsächlich nicht mehr als eine brüchige Krücke, die die Südtiroler zwang, sich auf die eigenen Beine zu stellen. […] Mit einer echten Magna Charta für Südtirol, sprich einer eigenen und wirksamen Autonomie, wären die Attentate der 1960er Jahre ausgeblieben.

— Gehler

Ein Dokument, das m. E. zwar fraglos als Magna Charta Südtirols gelten kann, das aber dennoch ein Dokument diplomatischer Schwäche Österreichs und des anhaltend starken Zentralismus Italiens ist und die Chance auf eine starke Autonomie schon 1946 gänzlich verspielte.

— Pfanzelter

D’altronde, oggi, dopo settant’anni, con una seconda autonomia ben completata, sono ancora moltissimi coloro che, in Alto Adige, vedono in quell’intesa il segno di una rinuncia frettolosa, di un cedimento inaccettabile. È una corrente di pensiero che […] oggi trova la sua concreta espressione politica soprattutto in quei partiti che apertamente propongono di gettare alle ortiche l’autonomia in cambio dell’autodeterminazione.

— Ferrandi

Die der enttäuschten Öffentlichkeit nördlich des Brenner vermittelte Auffassung der zeitgenössischen politischen Akteure vom Pariser Abkommen als dem “Maximum des Möglichen” ist jedoch nicht haltbar. Im Lichte der erwähnten legitimen Südtiroler Forderungen im Sinne der genannten Prioritäten war das Ergebnis des Abkommens nur ein Minimum vom Minimum.

— Gehler

Das Abkommen war das Maximum, was Gruber in Paris herausholen konnte.

— Steininger

[Grub]er kam daher De Gasperi so weit entgegen, dass das Abkommen einem Geschenk an Italien glich.

— Gehler

Es sollte aber letztlich nicht einmal die dritte Wahl sein, sondern die befürchtete Regionalautonomie mit dem Trentino.

— Gehler

Fürwahr: Über die historische Bedeutung des Pariser Vertrags herrscht Einigkeit.

Cëla enghe: 01 02 03



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Comentârs

10 responses to “Historikerinnen bewerten den Pariser Vertrag.
Eine Gegenüberstellung

  1. hunter avatar
    hunter

    erstaunlich.
    geschichtswissenschaft ist kaffeesudlesen. wie könnte es auch anders sein.
    verstörend ist nur, dass so manche meinung zur absoluten geschichtlichen wahrheit hochstilisiert wird.

    1. Hartmuth Staffler avatar
      Hartmuth Staffler

      Erstaunlich ist vor allem, dass diese Koryphäen der Geschichtswissenschaft ihre Bewertungen nicht auf dokumentierbare Aussagen der Hauptbeteiligten stützen, sondern sich als posthume Gedankenleser betätigen. Dabei würde es genügen, sich Reden und Schriften Degasperis zu Gemüte zu führen, um die Absichten dieses hinterfotzigen Politikers zu ergründen. Er hat bereits in seiner Erstlingsrede im italienischen Parlament im Jahr 1921 davor gewarnt, den Südtirolern zu viel Autonomie zu gewähren, weil das die Assimilierung behindern würde. Und bei einer Wahlkampfrede im Trentino hat er erklärt: Früher haben sie (die Südtiroler) uns geprügelt (bastonati), jetzt werden wir sie prügeln. Dabei bezog er sich auf sein persönliches Schlüsselergebnis, die “fatti di Innsbruck”, wo er verprügelt wurde, was er den deutschsprachigen Tirolern nie verziehen hat, außer vielleicht kurz vor seinem Tod, als er die Annexion Südtirols als Fehler bezeichnete. Aber was ein echter Historiker ist, der gibt sich nicht mit solche Dingen ab, die sein unfehlbares Urteil stören könnten.

  2. voxpopuli avatar
    voxpopuli

    Interessanter Beitrag. Aber solche Kontroversen sind ja auch ein zentrales Element von Wissenschaft, insbesondere Human- und Sozialwissenschaft, resultierend aus der unterschiedlichen Interpretation von Quellen, Daten etc. Solange die Historiker die Quellen und Begründungen angeben, wie sie zu ihrer Interpretation/Schlussfolgerung kommen, und damit ihre Forschung belegen und nachvollziehbar machen (was in der Kürze des Beitrags leider nicht erwähnt wird), sehe ich darin kein Problem. Ich finde es unverzichtbar, dass es Historikerstreits und Kontroversen über bestimmte Ereignisse gibt (siehe auch die historische Kontroverse um die Verantwortung am Ausbruch des Ersten Weltkriegs). Letztlich zeugt dies von Wissenschaft und Forschung, und ist für Gesellschaft und Politik gewinnbringender, als wenn alle Historiker an einem Einheitssüppchen kochen.

    1. @schierhangl avatar
      @schierhangl

      Gute und wichtige Einschätzung. Zustimmung.
      Hinzuzufügen ist nur noch, dass es sich um einen Historikerstreit und keinen gesellschaftlichen streit handelt.
      Ein gutes Zeichen für die Historisierung der Geschehnisse der jüngeren Vergangenheit.

    2. pérvasion avatar

      Niemand hier hat etwas gegen Kontroversen und Widersprüchlichkeiten, im Gegenteil. Mir ging es eher darum, sie aufzuzeigen… da manchmal ja tatsächlich so getan wird, als wäre Geschichte eine exakte Wissenschaft oder zumindest, als wären bestimmte »Fakten« unumstritten (vgl. obiges ff-Zitat). Vieles lässt sich aber eben nicht so eindeutig bewerten, wie manche Historiker vorgeben (und wie manche Leute glauben).

      1. Libertè avatar
        Libertè

        Tut mir sehr leid, aber eine derartige Fakten Resistenz findet man normalerweise nur unter Populisten, auf was wenn nicht auf Wissenschaft soll man seine Entscheidungen stützen? Auf den Plebs? Ich lasse denn Maler lieber Malen als über Gentechnik zu entscheiden.

  3. succus avatar
    succus

    Ich war heute in Sigmundskron live dabei, allerdings nur bis zu Mittag. Von Einigkeit war nicht viel zu spüren, besonders Steininger hatte es auf Gehler abgesehen und ihn regelrecht zu diskreditieren versucht. Nicht gerade würdig für eine derartige Veranstaltung.

  4. @schierhangl avatar
    @schierhangl

    Im Süden nichts Neues
    Ausführliche Sammlung von Expertenmeinungen ohne wesentliche neue Erkenntnisse.
    Neu zu bewerten und in das politische Narrativ einzuwebende wäre:
    – geopolitisch-imperialistische Versprechungen an Italien durch Britannien,

    …Erfolg der britischen Diplomatie, die das Minderheitenproblem auf bilaterale Weise lösen ließ und sich damit der politisch-moralischen Verantwortung für den Londoner Geheimvertrag von 1915 entzog.

    – DeGasperi war Innenpolitisch unter Druck, da er in einer Koalition mit der Rechten war

    Im Dezember 1945 gelang es den Rechtskräften in der Regierung mit knapper Mehrheit, an Stelle des Aktionisten Ferrucio Parri den Christdemokraten Alcide De Gasperi zum Regierungschef zu berufen. Eine seiner ersten Amtshandlungen war der Bruch der Vereinbarung vom Juni 1944, über die Frage der Staatsform durch die verfassungsgebende Versammlung zu entscheiden. Die Regierung beschloß, darüber für den 2. Juni 1946 ein Referendum und gleichzeitig die Wahlen zur verfassungsgebenden Versammlung anzuberaumen.

    aus http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Italien/republik.html

    Das ist auch der Hintergrund mit dem die Verfassungsreform gesehen werden muss:
    Die Wahl der Republik als Staatsform, Einführen einer zweiten Kammer, Einführung von bürgerlichen Grundrechten etc.

    Die Verfassung schrieb die republikanische Staatsform fest, deklarierte zum ersten Mal in der italienischen Geschichte die Verantwortung der Regierung gegenüber dem Parlament, verkündete bürgerliche Grundrechte und verankerte die zentrale Rolle des Parlaments und seine Wahl (die Abgeordnetenkammer) nach dem Verhältniswahlrecht. Als zweite Kammer legte sie einen Senat, den es bereits unter der Monarchie gab, fest.

    Es gelang den Linken, in der Resistenza vertretene antifaschistisch-demokratische und politisch-soziale Grundsätze in der Costituzione zu verankern. Das kam u. a. in der Verkündung des 25. April, dem Beginn des allgemeinen bewaffneten Volksaufstandes, als Staatsfeiertag zum Ausdruck, was die Geburt der Republik als ein Ergebnis des Widerstands charakterisierte.

    aus http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Italien/republik.html

    – Meine naive Frage für heute:
    Soll der Pariser Vertrag zum “Amselfeld” Südtirols werden oder historisch aufgearbeitet und richtig eingeordnet vor dem Hintergrund der nationalistischen Katastrophe Europas des beginnenden 20. Jahrhunderts werden?

    P.S.: nur mal so zum nachdenken ein kleiner Vergleich mit der Geschichte des Iran:
    Wo sollte dort das historische Paradigma der Gesellschaft beginnen?
    A. Sturz von Mossadegh
    B. islamische Revolution
    C. Krieg gegen Saddam Hussein
    D. Andere?
    mehr Info im Vortrag von Michael Lüders https://www.youtube.com/watch?v=syygOaRlwNE

    1. @schierhangl avatar
      @schierhangl

      Die Strategie der antikommunistische Haltung der Kirche und der bürgerlichen Mitte aus Angst vor dem Verlust von Kapital ist im Jahre 2016 a.D. ebenfalls neu einzuschätzen:
      Die Wende hin zum Nationalstaat hat nämlich nicht verhindert, dass:
      – fast alle mehr arbeiten müssen
      – ein Geldsystem das auf einem Schneeballsystem basiert eine laufende Enteignung provoziert
      – es zu Abbau von Solidarität und Wohlfahrt für die meisten einer nationalen Gruppe kommt

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