Am kommenden Mittwoch, den 31. August, ist die NISF-Dienststelle in Neumarkt zum letzten Mal geöffnet. Zwar ist geplant, im dortigen Rathaus ein Informationsbüro des staatlichen Sozialversicherungsinstituts aufrecht zu erhalten, doch wer mehr benötigt als eine Auskunft, wird sich fortan in die Landeshauptstadt begeben müssen. Während das Land erst allmählich über eine Dezentralisierung der eigenen Dienste (nach bayerischem Vorbild) nachdenkt, die die Attraktivität der Südtiroler Bezirke wieder stärken soll, schreitet die Zentralisierung staatlicher Dienste im Eiltempo voran:
- Kleinere Postämter sind bereits und werden auch weiterhin Rationalisierungs- und Sparmaßnahmen zum Opfer fallen; zudem plant die italienische Post, ihren im internationalen Vergleich ohnehin schlechten und teuren Zustellungsdienst außerhalb größerer Ortschaften nicht mehr täglich durchzuführen.
- Die Bezirksgerichte in Brixen, Bruneck und Schlanders wurden aufgrund eines Beschlusses der Regierung Monti — nach dem Ende seiner Ära — geschlossen.
- Erst kürzlich wurde von der Landesregierung — aufgrund unnötig strenger staatlicher Vorgaben — beschlossen, nach der Geburtsstation in Innichen auch jene in Sterzing dichtzumachen. Schon vorher war den Bezirksspitälern verboten worden, gewisse Operationen durchzuführen.
Und nun beginnt also die Zentralisierung auch beim NISF. Angesichts dieser besorgniserregenden Entwicklung sollte man vielleicht im Rahmen des Südtirolkonvents darauf pochen, die Koordinierung und Planung sowie die geographische Verteilung öffentlicher Dienstleistungen in den Zuständigkeitsbereich des Landes zu holen — sofern diese Dienste nicht zur Gänze übertragen werden.
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