In einem Interview mit dem Internetportal Salto macht der scheidende Trainer von Alex Schwazer, Sandro Donati, interessante Aussagen zum italienischen System der (Spitzen-)Sportförderung.
Rund 80% der Athletinnen (gemeint dürften die an den olympischen Spielen in Brasilien teilnehmenden Athletinnen sein) gehörten militärischen Verbänden an, wo die Regel gelte, dass keine öffentlichen Äußerungen ohne die Genehmigung von oben getätigt werden dürften.
Ein demokratisches Land, so Donati, könne sich nicht weiterhin auf acht Militärsportgruppen stützen. Die Überlegung, dass ohne Militär nichts ginge, sei einer Untertanenmentalität geschuldet, denn es gehe um Staatsgelder, die denselben Zweck erfüllen könnten, ohne vom Militär verwaltet zu werden. Donati schlägt unter anderem ein Stipendiensystem, die Ausbezahlung durch Lokalkörperschaften oder die Zuweisung an Sportvereine vor.
Ein Schelm, wer denkt, dass die Einordnung der Sportlerinnen in militärische Verbände mit klaren Hierarchien und wenig demokratischen Regeln bewusst ihre Unterwürfigkeit fördern und eigenständiges (zumal politisches) Denken verhindern soll. Aus Südtirol stammende Athletinnen können so etwa bequem zu italienischen Paradesportlerinnen »gedrillt« werden.
Umso wichtiger erschiene es, Sportlerinnen in den zivilen Landesdienst zu übernehmen und/oder anderweitig zu fördern.
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