Anlässlich der “Flüchtlingskrise” war Landeshauptmann Arno Kompatscher unlängst in der ORF-Sendung “im Zentrum” zu Gast. Im Beisein von Österreichs Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (die der gleichen Parteienfamilie wie der LH angehört) präsentierte sich Kompatscher als Verfechter der “europäischen Idee”. Man mag jetzt einwenden, dass es für einen Regionalpolitiker, der auf dem europäischen Parkett nur eine kleine Nebenrolle spielt, ein Leichtes ist, sich “Europa” auf die Fahnen zu schreiben und dass sich auch die Südtiroler Landesregierung in dieser Flüchtlingskrise bislang nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat.
Dennoch, der LH schaffte es, in wenigen, klaren und intelligenten Worten genau das auszudrücken, was man von führenden Politikern in den Nationalstaaten derzeit vermisst. Die sind nämlich zu sehr mit “Schwarzer Peter”-Spielen beschäftigt. Kompatschers Forderung nach einer gemeinsamen europäischen Anstrengung, die über das reine Reagieren hinausreicht, ist nicht nur eine hypothetische Option, sondern die einzige Möglichkeit überhaupt, eine nachhaltige Lösung für die derzeitige Situation finden zu können.
Der Zirkus, den die nationalen Politiker im Moment veranstalten, ist grob fahrlässig und fügt unserem Kontinent enormen – aber hoffentlich reversiblen – Schaden zu.
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