Wie Markus Lobis (Demos Brixen) war auch ich am Samstag bei der Konventveranstaltung in Bruneck, weil ich den Termin in Brixen nicht wahrnehmen kann. Anders als der ehemalige Gemeinderat bin ich aber leider außerstande, genaue (und despektierliche) Angaben zu geografischer Herkunft und Vereinszugehörigkeit der Teilnehmerinnen zu machen.
Doch Lobis’ Einschätzung, dass Selbstbestimmungsgegnerinnen und Progressive (zu) dünn gesät waren, teile ich voll und ganz — wobei ich wohltuend feststellen konnte, dass diese beiden Gruppen nicht deckungsgleich sind. Nicht nur wegen der Anwesenheit von lern.
Ob Bruneck für die weiteren Veranstaltungen des Konvents repräsentativ war, kann man natürlich nicht voraussagen. Die Vielfalt an Positionen, die in der Südtiroler Gesellschaft zweifelsfrei vorhanden sind, war am Samstag jedoch ganz sicher nicht angemessen abgebildet. Das gilt übrigens auch:
- für die unterschiedlichen Sprachgruppen, wobei wenigstens mehrere Ladinerinnen aus dem unteren Gadertal ihren Weg nach Bruneck gefunden haben;
- für die Geschlechter, da nur sehr wenige Frauen anwesend waren.
Die Teilnehmenden ob ihrer angeblichen oder tatsächlichen »Organisiertheit« zu verurteilen, halte ich für keine wirklich gute Idee. Wäre die Gruppe der, nennen wir es konservativen Selbstbestimmungsbefürworterinnen, nicht gekommen, hätte man die Brunecker Veranstaltung ohne weiteres in einer Telefonzelle abhalten können.
Erstaunlich und bedauerlich ist vielmehr, dass sich die Befürworterinnen von mehrsprachigen Schulexperimenten, der Beibehaltung faschistischer Ortsnamen oder des Verbleibs beim Nationalstaat Italien offenbar kaum aus ihren warmen Stuben locken lassen, um in einem partizipativ-demokratischen Prozess mit Andersdenkenden in einen konstruktiven Dialog zu treten.
Es wäre schön, wenn sie diese nahezu einmalige Gelegenheit in Brixen, Meran, Neumarkt, La Ila und Bozen wahrnehmen würden.
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