Die Diskussion um Stickoxidbelastung und Abgasschwindel hat auch Südtirol erreicht. Leider aber nicht so, wie es sich anhand von Grenzwertüberschreitungen und verantwortungsvoller Politik erwarten lässt. Ein besonders krasses Beispiel liefert dabei der Brixner Bürgermeister Peter Brunner (SVP). Auf die Frage, ob ein Tempolimit angesichts der Grenzwertüberschreitungen entlang der Brennerautobahn eine sinnvolle Maßnahme wäre, gab BM Brunner dabei laut Tageszeitung sinngemäß folgende Stammtischweisheit wider:
Tempo 100 sei abzulehnen, vor allem auch, weil die damit verbundenen Staus die Luftqualität wieder verschlechtern würden, sagte der Brixner Bürgermeister.
BM Brunner ist damit ein heißer Kandidat für den Umweltpfosten des Jahres. Mittlerweile ist auch bei vielen Nichtexperten angekommen, dass eine generelle Temporeduktion die Kapazität der Straßen erhöht, beispielsweise auf Autobahnen bei 80-90 km/h, auf Landstraßen um die 60 km/h die Zahl der Unfälle verringert und den Schadstoffausstoß reduziert. Passend zu dieser Meldung erreichen uns nun die ersten Ergebnisse des »Luft-100ers« in Tirol: Der Schadstoffausstoß ist gesunken.
Erste Ergebnisse des permanenten “Luft-100er”: Quelle: Land Tirol
Angesichts der massiven Grenzwertüberschreitungen, welche im realen Fahrbetrieb bei vielen Dieselfahrzeugen gemessen wurden und der Hinweise, dass einige Fahrzeugmodelle bei hohem Tempo die Abgasnachbehandlungsanlage komplett abschalten, sollte die Politik in Südtirol endlich Verantwortung zum Gesundheitsschutz der Bevölkerung ergreifen und Tempo 100 mitsamt einer Abschnittskontrolle einführen. Allein eine dynamische Tempo-100-Begrenzung, wie sie LR Theiner in Rom erbetteln will ist ohne effiziente Kontrollen angesichts der bisherigen Erfahrungen zum Scheitern verurteilt.
Scrì na resposta