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TAZ: Der Bericht.

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Wie bereits erwähnt ist in der heutigen Ausgabe der Neuen Südtiroler Tageszeitung ein Artikel über erschienen. Im Folgenden der Wortlaut des Berichtes.

Die strammen Genossen.

Die strammen Genossen

Ein Architekt aus dem Eisacktal und bekennender Sozialdemokrat will gemeinsam mit seinen Gesinnungsgenossen, die allesamt nicht aus dem rechten Lager kommen und allen drei Sprachgruppen angehören, die Selbstbestimmung in Südtirol zum Sachthema machen.

von Artur Oberhofer

Er ist Architekt im Eisacktal, perfekt zweisprachig, hat in der Schweiz studiert und einige Jahre in Spanien gelebt. Er fühlt sich als Sozialdemokrat – und ist für die Selbstbestimmung. Dieser Mann ist einer der Köpfe eines – wie er selbst erklärt – “kleinen, heterogenen Haufens von Idealisten”, die allesamt “einem eindeutig nichtrechten Milieu entspringen” und im Internet unter www.brennerbasisdemokratie.eu auftreten.

Allerdings möchten der Eisacktaler Architekt und dessen Mitstreiter vorerst nicht mit ihren Namen an die Öffentlichkeit gehen. “Es ist beeindruckend”, so erklärt der Architekt diese Zurückhaltung, “mit welchen Vorurteilen man in Südtirol noch konfrontiert wird, wenn man sich für die Selbstbestimmung einsetzt.” Das habe auch damit zu tun, dass der Selbstbestimmungsgedanke in Südtirol immer als Volkstumspolitik verstanden werde. “Links-Sein und Volkstumspolitik im herkömmlichen Sinne sind auch nicht unter einen Hut zu bringen”, so erklärt der Architekt, und er und seine Kollegen verstünden ihre Arbeit denn auch nicht als Volkstumspolitik.

Zur Zeit beschränken sich die Aktivitäten der neuen Genossen darauf, im Internet eine Plattform anzubieten. Man versteht sich als “Diskussionsgemeinschaft”, die nach Lösungen für alle in Südtirol lebenden Sprachgruppen sucht, so erklärt der Sprecher der Plattform, die sich auch “Brennerbasisdemokratie” nennt. Seine Mitstreiter seien Studenten und junge Menschen, die bereits in die Arbeitswelt integriert seien – “auch Italiener”. Die jungen Männer, darunter auch solche, die sich den Grünen nahefühlen, haben sich ein ehrgeiziges Ziel gesteckt: “Wir möchten unsere Ideen in einen breiteren Kontext stellen und die Südtiroler Nabelschau entschärfen”, erklärt der Sprecher. Selbstbestimmung müsse in Südtirol “endlich wieder ein Sachthema werden, das nicht mehr automatisch mit rechts oder braun gleichgesetzt wird”. Auch seien Links-und-Für-Selbstbestimmung-Sein kein Widerspruch, wie die Beispiele Baskenland und Katalonien bewiesen.
Der Sprecher der Diskussionsgemeinschaft verhehlt denn auch nicht, dass er und seine Kollegen sich in der Hauptsache am katalanischen Modell orientieren. “Die katalanische Entwicklung ist eine sehr interessante”, sagt der Architekt, “da sie zukunftsgewandt und inklusivistisch ist.” In Katalonien werde niemand ausgeschlossen, weder Spanier aus anderen Regionen noch ausländische Zuwanderer.

Die Stoßrichtung der Plattform: “Wir sind für die Selbstbestimmung, also dafür, dass die Südtiroler aller Sprachgruppen selbst bestimmen dürfen, wie und wo sie sich ihre Zukunft vorstellen.” Und sollte es irgendwann tatsächlich zu einer Abstimmung kommen? “Dann”, so erklärt der Sprecher der Plattform, “würden wir uns für die Unabhängigkeit einsetzen und nicht etwa für die Rückgliederung an Österreich.”
Das Ziel sei eine Lösung fernab der Nationalstaaten.

Quelle: Die Neue Südtiroler Tageszeitung Nr. 222 vom Dienstag, den 09.11.2006.



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