Am Mittwoch wurde im Landtag über einen Beschlussantrag der Süd-Tiroler Freiheit diskutiert und abgestimmt, mit dem die Bewegung auf das Problem des Ortsnamensgebrauchs in der offiziellen Tourismuswerbung aufmerksam machen und eine Lösung vorschlagen wollte. Obschon in weiten Teilen unterstützbar, schoss der detaillierte Antrag wohl in einigen Punkten über das Ziel hinaus — jedenfalls, wenn man sich eine vollumfängliche Annahme im Landtag erhofft und vorgenommen hatte. Schlussendlich konnte sich die Mehrheit bei einer sogenannten Abstimmung nach getrennten Teilen dazu durchringen, einen kleinen Stummel des Textes zu genehmigen, der wie folgt lautet:
Der Südtroler Landtag fordert die Landesregierung auf, bei der Südtirol Marketing Gesellschaft zu intervenieren, damit diese die Feriengäste Stück für Stück an die authentische Toponomastik heranführt und die Richtlinien zum Gebrauch der Orts- und Flurnamen in der Tourismuswerbung entsprechend modifiziert und verfeinert.
Immer und immer wieder hatten auch wir — möglicherweise sogar als erste — auf das Problem hingewiesen, dass in Südtirol ein kulturell äußerst sensibles Thema wie die Ortsnamengebung immer mehr dem Gutdünken kurzfristig denkender Marketingabteilungen überlassen wird, statt es mit dem demokratischen Willen der Bevölkerung in Einklang zu bringen.
Mit dem nun großmehrheitlich genehmigten Textausschnitt wird die Angelegenheit zwar nicht gelöst, doch SMG, Tourismusvereinen und anderen Akteuren der Vermarktungsbranche wurde vom Landtag erstmals eine Grenze aufgezeigt. Der Landeshauptmann als Inhaber der Zuständigkeiten im Tourismus wird die Verantwortlichen der SMG treffen und ihnen klarmachen müssen, dass der im Landesparlament vertretene Souverän die derzeitige Vorgehensweise nicht goutiert.
Ob dies wenigstens teilweise zu den gewünschten Ergebnissen führen wird, werden wir auch weiterhin genau beobachten.
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