Videonachtrag: Engagement und Erfolg gehen parallel.
Der Rekordmeister feiert im Nou Camp.
Katalanisch wird offizielle Sprache des Champions-League-Finalspiels, das diesen Mittwoch in Rom zwischen FC Barcelona und Manchester United ausgetragen wird, und zwar gemeinsam mit Englisch und der Gastgebersprache Italienisch. Dadurch werden sowohl sämtliche offizielle Unterlagen der UEFA als auch die Lautsprecherdurchsagen und die Pressekonferenz in diesen drei Sprachen stattfinden. Das ist umso erstaunlicher, als die spanischen Rechteinhaber Canal+ und Antena3 abgelehnt haben, das Spiel im Zweikanalton auch auf Katalanisch zu übertragen, wie vom Club und zahlreichen Fangruppen gefordert. Der öffentlich-rechtliche katalanische Sender TV3 konnte sich die Rechte dagegen nicht sichern.
Gleichzeitig hat die UEFA die Petition von Barça akzeptiert, den katalanischen Präsidenten, José Montilla, als Staatsoberhaupt (!) zu akkreditieren. Somit wird er das Spiel zusammen mit Premierminister Zapatero und dem spanischen König aus der Staatsloge verfolgen. Während der letzten Champions-League-Finale 2006 in Paris, als die Rotblauen mit 2-1 den Sieg über Arsenal davontrugen, hatte die UEFA die Forderung des Clubs noch zurückgewiesen.
So bringen die Katalanen auch ein bisschen ihres Selbstbewusstseins mit nach Italien, wo die deutsche Sprache bei Spielen mit Südtiroler Mannschaften mit Sicherheit nicht offiziell ist — wohl auch deshalb, weil das Engagement der Südtirolerinnen diesbezüglich sehr begrenzt ist. Wir verhalten uns eben wie eine Minderheit.
Cëla enghe: 01
Nachtrag: Wie weitreichend eine kleine Entscheidung sein kann, zeigt ein Flyer des italienischen Innenministeriums, herausgegeben für die Fans der beiden Teams — auf Englisch und Katalanisch. Gäbe es sowas auf Deutsch, Ladinisch, Sardisch oder Friaulisch beim Spiel einer entsprechenden Mannschaft? Wohl nicht.
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