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Nationale EU.

Autor:a

ai

Auf Südtirol Online (Stol) läuft derzeit eine Bannerwerbung für ein »Südtiroler Lawinenübungscamp«, die aus folgenden drei Slides besteht:

Werbung Lawinencamp.

Fazit: Auch das angebliche Vielfalts- und Mehrsprachigkeitsprojekt EU wird hierzulande (in einem deutschsprachigen Medium!) nationalstaatlich dekliniert. Der einsprachige Claim, wonach »die Chancen keine Grenzen kennen«, klingt in diesem Zusammenhang wie eine Verhöhnung.

Cëla enghe: 01 02



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Comentârs

15 responses to “Nationale EU.”

  1. Christoph Moar avatar
    Christoph Moar

    Hi Simon,

    das EFRE und Interreg IT-CH Projekt, um das es hier geht, kennt den Claim durchaus auch auf Deutsch. Zumindest hat der Direktor der Zivilschutzabteilung Hanspeter Staffler in verschiedenen Präsentationen der Abteilung Zivilschutz stets den Claim auch auf Deutsch gebracht.

    Ob damit gleich eine Verschwörung der nationalstaatlichen Deklination dahintersteht, oder doch nur ein Mitarbeiter(in) zu schlampig oder unsensibel bei der Weitergabe der Logos an die Grafik war, ist nicht leicht festzustellen. Zumindest nicht für mich.

    1. pérvasion avatar

      Den Claim gibt es, soweit ich es überschauen kann, nicht auf Deutsch. Ist aber auch egal, denn darum geht es ja nicht, sondern darum, dass er hier nicht gebraucht wird.

      Natürlich kann man alles auf die Sekretärin/den Sekretär schieben, ist ja auch die klassischste aller Ausreden. Wenn es ein Versehen war, dann hat dieses Versehen immerhin System. Auf der Homepage von Interreg Italien-Schweiz scheint das Wappen unseres Landes folgendermaßen auf — auch im deutschsprachigen Teil:

      Beachte bitte das zweisprachige Logo der Vallée d’Aoste (sowie zweier Schweizer Kantone).

      1. pérvasion avatar

        Etwas größer:

      2. niwo avatar
        niwo

        Immer fest beschwichtigen und relativieren. Mit dem Nationalstaat hat das natürlich überhaupt nichts zu tun und ach die zerstreuten SekretärInnen.

      3. Christoph Moar avatar
        Christoph Moar

        Immer fest beschwichtigen und relativieren. Mit dem Nationalstaat hat das natürlich überhaupt nichts zu tun und ach die zerstreuten SekretärInnen.

        Nein, lieber Niwo. Ich beschwichtige nicht. Wie du sicher bemerkt hast, steht

        , ist nicht leicht festzustellen. Zumindest nicht für mich.

        Simple as that. *Ich* kann das nicht leicht feststellen. Das ist eine Aussage, keine Beschwichtigung. Dass du im Ernst glaubst, es gibt ein System Zentralstaat, dass sehr aufmerksam darauf achtet, Werbegifs auf einer Südtiroler Plattform auf italienisch zu animieren nehme ich zur Kenntnis. Kann ich nachvollziehen, gibt es doch auch so viele andere Verschwörungstheorien.

        Wie du und Simon vermutlich bemerkt habt, habe ich von Herrn Direktor Hanspeter Staffler geschrieben, Abteilung 26 des Landes, und von der Tatsache, dass *er* den Deutschsprachigen Claim nutzt, zum Beispiel in den Präsentationen “KRITIS Workshop” (vom 13.11.2013, http://www.provinz.bz.it/zivilschutz/service/veroeffentlichungen.asp?somepubl_action=300&somepubl_image_id=307271) oder im Vortrag “Destination” (http://www.provinz.bz.it/zivilschutz/service/veroeffentlichungen.asp?somepubl_action=300&somepubl_image_id=307272), das von Herrn Luca Bonura (http://www.provinz.bz.it/zivilschutz/service/veroeffentlichungen.asp?somepubl_action=300&somepubl_image_id=302096), der Vortrag von Frau Strada (http://www.provinz.bz.it/zivilschutz/service/veroeffentlichungen.asp?somepubl_action=300&somepubl_image_id=302091) oder von Frau DeMarchi (http://www.provinz.bz.it/zivilschutz/service/veroeffentlichungen.asp?somepubl_action=300&somepubl_image_id=307270)
        oder weiteren Präsentationen der Provinz und der Partner zwischen 2010 und 2013.

        Nun gut, nachdem Simon meint, soweit er überblicken kann, gäbe es den Claim auf Deutsch nicht, habe ich das glatt alles zu positiv gesehen, das kann schon passieren. Den harmlosen Satz “ist nicht leicht festzustellen. Zumindest nicht für mich.” streiche ich damit und ändere meine Meinung.

        Die Propagandazentrale des Zentralstaatregimes hat natürlich dafür gesorgt, dass dieses Bildchen auf Italienisch kam. Direktor Staffler und die ganze Autonome Provinz haben sich den Deutschen Claim erfunden, aber irgendjemand hat dafür gesorgt, dass auf der Werbung definitiv nur das Italienische Bildchen kam. Das meine ich durchaus ernst. Sorry für mein Beschwichtigen, ich werde besser hinschauen. Vielleicht finden wir raus, auf welchen Geheiß hin dies geschehen ist. Es muss zumindest in der Provinz ein paar Helden geben, die sich diesem Befehl nicht unterworfen haben.

      4. pérvasion avatar

        Christoph, es ist an keiner Stelle davon die Rede, dass der Zentralstaat darüber wacht, dass die Logos auf Italienisch abgebildet werden. Vielmehr schrieb ich, dass Europäisches »hierzulande« (in Südtirol!) nationalstaatlich dekliniert wird. Andernfalls wäre wohl auch das Logo der Vallée einsprachig.

      5. Christoph Moar avatar
        Christoph Moar

        Hallo Simon,
        danke, dem stimme ich übrigens uneingeschränkt zu. Wenn ich nochmal deinen Beitrag und meinen Dreizeilenkommentar darauf lese, kann ich beide wunderbar so stehen lassen, kann ich darin doch weder Widerspruch noch Beschwichtigung erkennen. Du weist richtigerweise darauf hin, dass das “nationalstaatlich (nicht nationalsprachig) dekliniert” ist, und dass der italienische Claim eine “Verhöhung” ist; ich weise ergänzend darauf hin, dass ich persönlich noch nicht entscheiden kann, ob dies Absicht oder Versehen war, da es einen Deutschen Claim ja zu geben scheint und, soweit ich nun weiter recherchiert habe, auch auf sämtlichen Werbemaßnahmen in regionalen und überregionalen Zeitungen, bis hin zur Süddeutschen Zeitung, verwendet worden ist.

        Dass gerade bei einem Südtiroler Medium dann die italienischen Logos verwendet werden kann ich für mich als Versehen oder bewusste Verschwörung interpretieren. Ich persönlich entscheide mich eher für erstere Variante, aber das ist natürlich nur ein Bauchgefühl.

      6. pérvasion avatar

        Beachtlich ist die einsprachig gehaltene italienische Schreibweise beim Tessin und bei Bozen, man möchte fast meinen das seien zwei rein italienischsprachige Regionen, wobei das beim Tessin noch einigermaßen zutrifft…

        Das Tessin ist ein italienischsprachiger Kanton in einem Land, das mehrheitlich deutschsprachig ist (sich aber anders als Italien nicht »national« definiert). Das einsprachig italienische Logo des Tessins wäre wennschon mit einem einsprachig deutschen oder zweisprachig deutsch/ladinischen Logo Südtirols vergleichbar.

      7. pérvasion avatar

        kann ich für mich als Versehen oder bewusste Verschwörung interpretieren. Ich persönlich entscheide mich eher für erstere Variante, aber das ist natürlich nur ein Bauchgefühl.

        Ich sehe zwischen Versehen und Verschwörung noch einige Graustufen, von denen Steffl einige aufgezeigt hat. Ich nenne das nationalstaatliche Logik und hat nichts damit zu tun, dass irgendwo ein staatlicher Beamter sitzt, der etwas vorschreiben muss… die nationalstaatliche Logik wirkt in vielen Bereichen von alleine, ähnlich einem Quellcode.

        Ist es dann auch ein Versehen, dass Südtirol im deutschsprachigen Teil der Interreg-Seite (Logo) »Provincia Autonoma di Bolzano« heißt?

      8. Christoph Moar avatar
        Christoph Moar

        Ist es dann auch ein Versehen, dass Südtirol im deutschsprachigen Teil der Interreg-Seite (Logo) »Provincia Autonoma di Bolzano« heißt?

        Ich möchte gerne auf die von mir ursprünglich genutzten Worte hinweisen:

        zu schlampig oder unsensibel bei der Weitergabe der Logos

        Das drückt klar aus, was ich meine und meinte. Wenn jemand so schlampig oder unsensibel ist, kann er das bewusst (der böse Italiener, der seine Italianità¡ in einem lächerlichen Werbe-GIF auf einer südtiroler Plattform platziert haben möchte) oder auch unbewusst (weil sie oder er gar nicht checkt, worum es hier geht und einen schlampigen Dienst abwickelt).

        Beides ist verwerflich, und genauso meine ich das. Bloss, es ist ein individuelles Versagen und kein zentralstaatlicher Hohn – was ich im Übrigen auch nicht in Simon hineininterpriert habe, sondern nur ergänzend aufgezeigt habe.

        Die zahlreichen Werbemaßnahmen der Provinz und der beteiligten lokalen Körperschaften sind mit dem Deutschen Claim erfolgt, einfach kurz googeln nach der Schreibweise [“die chancen kennen keine grenzen” efr] oder [“die möglichkeiten kennen keine grenzen” efr]. Dies schließt Inserate in der Süddeutschen Zeitung, Publikationen, Webseiten von interregionalen Bahnverbindungen ein, die den einen oder anderen Deutschen Claim zu nutzen scheinen und auch Deutsche Logos nutzen.

        Damit mein Lob an diejenigen, die sich dem hier vermuteten Druck nach der Lingua Franca nicht gebeugt haben und den Deutschen Claim (den Simon als nichtexistent vermutet) genutzt haben, das beweist dass einige in unserem Land die nötige Aufmerksamkeit haben.

        Mein Tadel an diejenigen, die die Webseite http://www.interreg-italiasvizzera.it/ aufgebaut haben. Wer sich die Mühe macht nachzuschauen, kommt drauf, dass der Verantwortliche die nationale Verwaltungsbehörde des Programms ist – und das ist die Region Lombardei, diese betreibt und pflegt die Seite. Die korrelierenden Projektseiten auf dem Netz der Provinz Bozen sind hingegen samt und sonders mehrsprachig aufgebaut.

        Die Lombardei hat sich damit, obwohl in ihrer Nationalstaatlichen Logik gefangen, immerhin bemüht im Rahmen ihrer institutionellen Tätigkeit der Kontrollbehörde die Seite dreisprachig aufzubauen. Dabei ist die Sensibilität aber beim Austausch der Logos im DE und FR Bereich verloren gegangen gekommen. Sogar die Bezeichnung der Provinzen ist recht süß gelungen:

        http://www.interreg-italiasvizzera.it/home-it

        Man listet zwar brav Deutsch die “Autonome Region Aostatal” auf, auch eine “Region Piemont” und eine “Region Lombardei,” landet dann aber auf einer “Provincia Autonoma di Bolzano” in der selben Liste. Absicht? Pfusch? Versagen?

        Für mich: oberpeinlich, aber nach meinem persönlichen und völlig unbedeutenden Bauchgefühl keine Verschwörung.

        Eine unbedeutende Seite, die eine Region aufgebaut hat in der Sensibilität für die Empfindungen der Deutschsprachigen Bürgerinnen nicht an der Tagesordnung stehen. Hätte ich mir aber auch nicht anders erwartet, wenn dieselbe Sensibilität sogar bei uns in Südtirol häufig fehlt.

  2. Libertè avatar
    Libertè

    Wieso benutzen (fast) sämtliche Südtiroler Internetseiten .it?

    1. anonym avatar
      anonym

      Vielleicht weil es bis heute keine eigene Südtirol Adresse gibt?
      Anders als Katalonien (.cat) hat es unsere Landesregierung verschlafen jemals etwas in diese Richtung zu unternehmen.

      1. Libertè avatar
        Libertè

        .eu &.com . &.net usw…wären keine AlAlternative?

      2. anonym avatar
        anonym

        Alternativen? Natürlich, du kannst jede Adresse im Internet nehmen die dir gefällt.
        Selbst die .BZ von Belize, einer Bananenrepublik wie Italien, aber mit echten Bananen. ;)
        Aber mal im Ernst, jede andere Adresse die man benutzt ist eben eine andere, aber keine Südtiroler Adresse. Man hätte schon längst eine eigene haben können so wie Katalonien oder Galizien, aber die Landesregierung wollte nicht und verschläft konsequent jeden Trend und jede Gelegenheit.

      3. Libertè avatar
        Libertè

        .st
        Gibs auch, hatten wir schon mal besprochen.
        JEDE Adresse ist besser als .it

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