In einem Facebookeintrag zeigte sich der Landtagsabgeordnete Riccardo Dello Sbarba (Vërc) gestern über Äußerungen seines SVP-Kollegen Noggler erfreut, der den Ankauf der ENEL-Anteile an den Südtiroler Großkraftwerken und die geplante Fusion zwischen SEL und AEW kritisiert hatte. Geplant ist dieser (O-Ton Dello Sbarba) »condono all’italiana« offiziell, um eine europaweite Ausschreibung der Wasserkraftkonzessionen zu vermeiden und somit zu verhindern, dass die Südtiroler Wasserkraft wieder in ausländische Hände gelangt. Doch genau diese Befürchtung ist laut Noggler unbegründet, denn schließlich seien bei der Konzessionsvergabe die Umweltgelder ausschlaggebend. Kein auswärtiges, gewinnorientiertes Unternehmen könnte jedoch mit Südtiroler Gemeinden, Stadtwerken und sonstigen öffentlichen Verbünden mithalten, die fast alle Einnahmen aus dem Stromgeschäft wieder an die öffentliche Hand ausschütten würden. Dello Sbarba machte zudem darauf aufmerksam, dass die jetzige Strategie die SEL (und somit den Interessenskonflikt zwischen Land als Schiedsrichter und Player) weiter wachsen lassen würde, während die eigentliche Landeszuständigkeit im Energiesektor ungenutzt bliebe. Das neue Landesgesetz in diesem Bereich spare bereits die Großkraftwerke aus und überlasse diese somit den staatlichen Vorschriften eines Monti-Dekrets. Anstatt also auf Südtirol maßgeschneiderte Rahmenbedingungen zu schaffen, wozu wir berechtigt wären, spielt man lieber mit einer Landesgesellschaft selbst den Stromproduzenten. Ob diese Gesellschaft dann wenigstens im Sinne und zum Vorteil der Südtirolerinnen und Südtiroler agiert, denen sie ja gehört, ist zweifelhaft — nicht nur, weil sie sich bislang als Selbstbedienungsladen entpuppt hat, sondern nunmehr auch, weil sie angeblich auf ein Engagement schielt, dessen öffentliches Interesse für unser Land sich kaum erschließt: Redakteur Robert Weißensteiner schreibt in der Südtiroler Wirtschaftszeitung vom 7. November, die SEL habe »ein Auge auf die Wasserkraftwerke der E.On Italia geworfen«, die der deutsche Energieriese verkauft, weil er sich von seinem Italiengeschäft verabschiedet. Es erwarten uns goldene Zeiten.
Energie-Zuständigkeit — den Bach runter?
Autor:a
ai
Comentârs
9 responses to “Energie-Zuständigkeit — den Bach runter?”
-
Publiché
was wurde denn eigentlich aus der erhöhung der grundleistung auf 4,5 kw?
unlängst waren meine eltern aus dem stubaital bei mir zu gast und haben mich ausgelacht, als sich wieder einmal die sicherung verabschiedete, weil ich dreier-herdplatte und backrohr gemeinsam eingeschalten hatte, um ihnen ein essen zu kochen. man kommt sich vor wie in einem entwicklungsland.-
Publiché
Deshalb flüchten Afrikaner ja nicht zu uns sondern weiter.
-
Publiché
Armer Hunter! Kann er nicht kochen und waschen zugleich!
-
Publiché
Soll ja Leute geben, die allein leben, den ganzen Tag arbeiten, gegen 19:00 nach Hause kommen (Überstunden und Zugverspätung sei Dank) und dann einfach die Sachen gern erledigt hätten, anstatt bis “krumpe fuchzehn” herumzupassen, damit sie die Waschmaschine einschalten können. Aber klar, solang Mami wäscht und kocht, hat man diese Probleme nicht…
-
Publiché
nebenbei kommt man schon bei einem Sonntagsessen mit 3kW ins Schwimmen. Braten im Backrohr, den Reis auf dem Herd, gedünstetes Gemüse ebenso. Wollen die Kinder in der Zwischenzeit ein bisschen fernsehen oder am PC arbeiten, fliegt die Sicherung.
Aber klar, die Kinder sollen gefälligst draußen spielen (auch wenns schüttet…was ja heuer aber zum Glück nie vorkam) und Fleisch ist eh ungesund.
Ich mach mir die Welt, widde widde… -
Publiché
Seeeehr konstruktiver Beitrag ! Reschpekt, Reschpekt….
-
Publiché
:-) Christian Mair
Wäschst du mit dem Backrohr? -
Publiché
ich hab nur zu kochen versucht. ich wasche für gewöhnlich meine wäsche nicht im backrohr.
-
Publiché
Christian Mair ist (wie) der Karl Zeller. Wenn die Argumente ausgehen, wird einfach alles ins Lächerliche gezogen.
-
-
Scrì na resposta