Am morgigen 9. November soll in Katalonien eine Volksbefragung über die Loslösung oder den Verbleib bei Spanien stattfinden. Meherer internationale Beobachter werden sich dabei eines korrekten Ablaufs vergewissern, darunter auch Abgeordnete des europäischen Parlaments: Autonomie- und unabhängigkeitsfreundliche Mitglieder der Europäischen Freien Allianz (EFA), aber auch unabhängigkeitskritische Politiker — wie der schottische Tory-Abgeordnete Ian Duncan, der sich in seiner Heimat für eine Aufrechterhaltung der Union mit London starkgemacht hatte. In einem Beitrag, den er in seinem eigenen Blog veröffentlicht hat, erklärt Duncan, aufgrund welcher bestechend einfachen Überlegung er als Leiter einer Beobachterdelegation Teil des katalanischen Selbstbestimmungsprozesses geworden ist:
Was macht ein leidenschaftlicher Unionist in Katalonien? Ich denke, das ist einer einfachen Tatsache geschuldet: Bevor ich ein Unionist bin, bevor ich ein Konservativer bin, bin ich ein Demokrat. Das Recht, abzustimmen ist eines der grundlegendsten und wertvollsten Rechte, die wir haben. Es gibt nichts Frustrierenderes und nichts Entmutigerendes, als vor der Haustür jemandem zu begegnen, der nicht abstimmen wird oder glaubt, dass seine Stimme nicht zählt. Ich glaube, dass Abstimmen etwas bewegt und ich glaube, dass das Volk souverän ist. Vox populi, Vox Dei.
Als ich darum gebeten wurde, eine Beobachterdelegation des europäischen Parlaments beim katalanischen Partizipationsprozess zu leiten, habe ich also zugestimmt.
Übersetzung:
Der Konservative Ian Duncan ist — wie schon sein Parteichef David Cameron — der Auffassung, dass es zu einer Demokratie dazugehört, dass sich die Bürgerinnen über die Zukunft ihres Landes frei und demokratisch äußern können. Da ist es völlig egal, ob man selbst das mögliche Ziel einer Abspaltung mitträgt oder nicht, denn eine Aufrechterhaltung der Union gegen den Willen des Souveräns kommt für einen echten Demokraten nicht infrage. Diese so einfache, so logische Erkenntnis hat sich in Südtirol leider nicht nur bei den unionistischen Hardlinern, sondern auch bei den meisten Autonomistinnen leider noch immer nicht durchgesetzt.
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