Heute ist auf der ersten Seite des Tagblatts A. Adige ein Brief der Landtagsabgeordneten Brigitte Foppa erschienen, in dem sie die Bezeichnung »sudtirolesi nel mondo« kritisiert, die kürzlich in ein Gesetz eingeflossen war. Schließlich sollte man, so die Grüne, den Menschen die Freiheit lassen, sich als »altoatesini« oder als »sudtirolesi« zu fühlen. Dazu einige Bemerkungen:
- Es ist geradezu ironisch, dass sich eine Grüne über die erstmalige amtliche Benutzung einer Bezeichnung echauffiert, die auf Alexander Langer zurückgeht.
- Langer hatte die Landesbezeichnung benutzt, weil sie einerseits korrekter, andererseits aber auch inklusivistischer ist. Foppa schießt sich also auf eine einschließende Bezeichnung ein, die es gestattet, das Land gemeinsam zu benennen, anstatt getrennt.
- Die Benutzung von »Sudtirolo« und »sudtirolesi« in einem Gesetz verbietet es den Menschen nicht, sich als »altoatesini« zu fühlen.
- Doch der eklatanteste Widerspruch ergibt sich daraus, dass bis heute — in der offiziellen Landesbezeichnung, in Gesetzen und amtlichen Publikationen — (nahezu) ausschließlich von »A. Adige« und »altoatesini« die Rede ist. Merkwürdigerweise hat sich Foppa bislang nie an der Entmündigung gestört, an der mangelnden Freiheit, sich auch als »sudtirolesi« fühlen zu können. Ist aber in einem einzigen Gesetz statt von »altoatesini« von »sudtirolesi« die Rede, sieht die grüne Landtagsabgeordnete die Wahlfreiheit gefährdet. Eine merkwürdige Freiheit ist das, wenn sie so einseitig ist.
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