In Ermangelung eines gemeinsamen Landtags, wie ihn die Unterzeichnung des Madrider Abkommens (Zusatzprotokoll) durch Italien ermöglichen würde, setzen nun Süd- und Nord-/Osttiroler Parteien ein gewichtiges Zeichen der interparlamentarischen Zusammenarbeit. So wollen 5SB, BürgerUnion, Freiheitliche, Liste Fritz, SPÖ, STF, Südtiroler Grüne und Vorwärts Tirol die beiden Landtage in einer bedeutenden Angelegenheit wie dem gemeinsamen Binnenverkehr im Gleichschritt arbeiten lassen. Konkret geht es um die Wiedereinführung der Zugverbindung Lienz-Bruneck-Innsbruck, die Ende 2013 durch einen Busverkehr ohne Zwischenhalte in Südtirol ersetzt wurde. Hierzu werden die unterstützenden Parteien die beiden Landtage im Mai mit einem Gesamttiroler Mehrparteienantrag befassen. Was die Finanzierung betrifft, so wird eine anteilsmäßige Kostenübernahme durch die Landesteile angestrebt.
Über den konkreten Inhalt des Vorstoßes hinaus, den wir unterstützen, hat diese neue Form der Zusammenarbeit auch einen symbolischen und praktischen Wert in der Stärkung der Euregio als gemeinsamen politischen Raum. Bleibt zu hoffen, dass dies keine Einzelaktion ist, sondern der Auftakt zu einer stärkeren Integration — in Ergänzung zur bereits gut funktionierenden Zusammenarbeit mit dem Trentino.
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