Die STF-Umfrage zur Selbstbestimmung, die wir aufgrund ihrer Einseitigkeit kritisiert hatten (bevor wir uns gezwungen sahen, sie vor ungerechten Angriffen zu verteidigen), hat uns zweierlei gezeigt:
- Eine erhebliche Zahl von Südtirolerinnen wünscht, sich in einer freien und demokratischen Abstimmung über die staatliche Zugehörigkeit des Landes äußern zu dürfen;
- Parteien und etablierte Medien schaffen eine Mauer des Schweigens, hinter der die Meinung ebendieser Bürgerinnen versteckt werden soll.
Dieses Verhalten hindert uns an einer demokratischen und ergebnisoffenen Diskussion über die Zukunft Südtirols, weshalb zum Schluss gelangt ist, dass endlich Fakten geschaffen werden müssen, die nicht mehr ignoriert werden können.
Unser Vorschlag und unsere Initiative:
Als zivilgesellschaftlicher Akteur planen wir die Einleitung eines Prozesses, der zur Durchführung einer offiziellen und legalen Volksabstimmung führen soll. Mit diesem Instrument soll die Meinung der Bevölkerung eingeholt werden, ohne jedoch direkt mit der Verfassung in Konflikt zu geraten. Dies könnte unserer Ansicht nach durch die Art der Fragestellung sichergestellt werden — dann nämlich, wenn sie die Einheit des Staates nicht unmittelbar tangiert.
Der Abstimmungstext sollte also, falls er angenommen wird, die Landesregierung (direkt oder indirekt) dazu verpflichten, alles im Rahmen ihrer Zuständigkeiten Mögliche zu unternehmen, um die Loslösung Südtirols von Italien und die Schaffung eines souveränen Staates in der EU zu erreichen. Da wir damit per definition nicht gegen die rechtlichen Zuständigkeiten verstoßen, sondern als Stimmbürgerinnen einen Auftrag zu Verhandlungen erteilen, würde nicht gegen die Verfassung verstoßen.
Im Gegenteil: Eine derartige Vorgehensweise wäre vom Menschenrecht auf freie Meinungsäußerung geschützt, wie internationale Akteure (etwa Amnesty International) bestätigt haben. Sollte sich darin die Mehrheit der Abstimmenden für eine Änderung des Status Quo aussprechen, müssten gegebenenfalls in einem zweiten Schritt die politischen und legalen Voraussetzungen geschaffen werden, um dies zu ermöglichen — frei nach dem Motto: »Die Legalität muss sich dem Willen der Bürgerinnen anpassen und nicht umgekehrt«.
Zur Umsetzung dieses Zieles bedarf es unserer Meinung nach der Zusammenarbeit möglichst vieler zivilgesellschaftlicher Akteure: Demokratisch gesinnte Einzelpersonen, Vereine und Verbände, die wir hiermit dazu aufrufen, mit uns in Kontakt zu treten und gemeinsam an der Einleitung der Volksabstimmung zu arbeiten. Benötigt werden desweiteren Freiwillige, die unter anderem als Fachleute ihre Expertise einbringen und zum Gelingen des Vorhabens beitragen können, sowie Förderer und Spender, die die Initiative durch ihre Zuwendungen tatkräftig unterstützen und insbesondere eine breite Aufklärungs- und Diskussionsarbeit ermöglichen.
Äußerst wichtige und delikate Phasen des einzuleitenden Prozesses werden die gemeinsame Ausarbeitung eines gesetzeskonformen Abstimmungstextes (in einer Art »Crowdsourcing«), aber auch die Schaffung eines repräsentativen Promotorenkomitees mit Mitgliedern aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten, aller Sprachgruppen und möglichst vielfältiger politischer (jedoch nicht parteipolitischer) Herkunft sein. Die erforderliche Unterschriftensammlung zur Einberufung einer Volksabstimmung wird eine amtliche Zertifizierung der breiten gesellschaftlichen Forderung nach Selbstbestimmung sein, die — anders als eine selbstverwaltete Umfrage — nur schwer ignoriert oder in Frage gestellt werden kann. Möglichst viele Unterschriften über die strikt erforderliche Anzahl von 13.000 hinaus werden die Notwendigkeit einer Abstimmung auch dann untermauern, falls zum Beispiel der Staat und seine Organe (durch rechtliche Spitzfindigkeiten o.ä.) einen Weg finden, die tatsächliche Durchführung zu verhindern oder zumindest zu verzögern. In Berufung auf das Menschenrecht auf freie Meinungsäußerung könnte man dann — von einer möglichst breiten Unterschriftenzahl legitimiert — auch internationale Instanzen anrufen.
Von eminenter Wichtigkeit wird es auch sein, den Unterzeichnern klar zu machen, dass sie sich mit ihrer Unterschrift nicht automatisch (öffentlich) als Unterstützer der Unabhängigkeit unseres Landes outen, sondern lediglich als Demokraten, die eine Abstimmung wünschen, bei der auch das »Nein« (also die Beibehaltung des Status Quo) eine durchaus legitime Wahl sein wird.
Zusammengefasst: Wenn Parteien und Medien eine offene Debatte zu einem gesellschaftlich relevanten Thema unterdrücken möchten, müssen wir als Zivilgesellschaft mit legalen, demokratischen (und selbstverständlich gewaltlosen) Mitteln Widerstand leisten und darauf aufmerksam machen, dass wir dies nicht zulassen werden. Es bleibt uns also nichts anderes übrig, als vorzupreschen und konkrete Schritte einzuleiten, um uns somit die nötigen Freiräume zu verschaffen. Im Laufe des Prozesses wird es unerlässlich sein, offen und partizipativ ein Staats- und Gesellschaftsmodell zu erörtern, das wir uns im Falle einer Loslösung von Italien wünschen — doch genau diese Diskussion ist offenbar auf breiter Ebene unmöglich, solange die Angelegenheit nicht auf die Tagesordnung gelangt.
Während der nächsten Wochen wollen wir mit so vielen (der Unabhängigkeit zu- und abgeneigten) Akteuren im Lande sprechen, wie uns möglich sein wird. Wir bitten euch jedoch auch, (proaktiv) mit uns in Kontakt zu treten: cfs@brennerbasisdemokratie.eu
Ⓘ Call for Selfdetermination.
Il sondaggio sull’autodeterminazione realizzato da STF, che avevamo criticato per la mancanza di concertazione (prima di vederci costretti a difenderlo da attacchi indiscriminati), ci ha dimostrato due fatti:
- Un numero non indifferente di cittadine e cittadini sudtirolesi desidera di potersi esprimere in merito all’appartenenza statale del Sudtirolo attraverso una consultazione libera e democratica;
- I partiti e i media dominanti creano un muro del silenzio dietro al quale occultare questa stessa rivendicazione.
Questo atteggiamento rende impossibile una discussione ampia, democratica e libera da pregiudiziali sul futuro del Sudtirolo. è giunta alla conclusione che sia dunque necessario procedere a fatti difficili da ignorare.
La nostra proposta e la nostra iniziativa:
Come rappresentanti della società civile inizieremo un processo per giungere alla celebrazione di una consultazione popolare ufficiale e legale. Con l’ausilio di questo strumento sonderemo l’effettiva opinione della popolazione, cercando di non entrare direttamente in conflitto con la costituzione. A tal fine il quesito dovrebbe venire formulato in modo da non tangere immediatamente l’unità dello stato.
Quindi il testo, se approvato, dovrebbe impegnare (più o meno direttamente) il governo sudtirolese ad adoperarsi, nel rispetto delle proprie competenze, per l’indipendenza del Sudtirolo e la fondazione di uno stato sovrano in seno all’UE. In quanto le cittadine e i cittadini assegnerebbero al loro governo «solo» il compito di negoziare, la costituzione non verrebbe lesa.
Al contrario: Un tale modus operandi sarebbe coperto dai diritti umani (libertà di espressione) come confermato ad esempio da Amnesty International. Solo in caso che gli elettori esprimessero la loro volontà di secedere si dovrebbe, eventualmente, cercare di procedere nel senso più opportuno — perché «la legalità deve adeguarsi alla volontà popolare e non viceversa».
A nostro avviso questa iniziativa rende necessaria la collaborazione del numero più elevato possibile di rappresentanti della società civile: persone singole dalla spiccata sensibilità democratica, associazioni e sodalizi ai quali fin da subito va il nostro invito di contattarci per collaborare. Inoltre saranno necessari collaboratori volontari ed esperti che possano contribuire alla riuscita dell’iniziativa, oltre a patrocinatori e donatori che ci aiutino imprimis a portare avanti un lavoto di informazione e discussione.
L’elaborazione di un quesito conforme alla normativa (attraverso un lavoro di «crowdsourcing») ma anche la formazione di un comitato promotore comprendente cittadin@ di tutte le estrazioni sociali, rappresentanti tutti i gruppi linguistici e le sensibilità politiche (ma non partitiche) più diverse saranno fasi molto importanti e delicate del processo. Lo stesso raccoglimento delle firme necessarie all’indizione di una consultazione potrà rappresentare la certificazione ufficiale di un’ampia rivendicazione difficile da ignorare o da mettere in dubbio. In tal senso un numero il più elevato possibile oltre quello strettamente necessario di 13.000 firme sottolineerà la necessità di consultare la popolazione anche qualora, ad esempio, lo stato e i suoi organi trovassero il modo di bloccare o di dilazionare la consultazione. Appellandoci al diritto di libera espressione potremo allora pensare anche di ricorrere a istanze internazionali.
Ad ogni modo sarà necessario rendere chiaramente percepibile che i firmatari della proposta non si dichiarano automaticamente (e pubblicamente) favorevoli all’indipendenza, ma certificano la loro adesione democratica ad un processo di libera espressione, durante il quale anche il «no» (ossia la permanenza dello status attuale) sarà una scelta legittima e perfettamente rispettabile.
Concludendo: Se partiti e media non consentono un dibattito aperto su un tema di grande rilevanza, come membri della società civile sentiamo il dovere di opporci in maniera democratica, legale (ed ovviamente pacifica) per chiarire che non saremo disposti ad accettarlo. Non ci rimane dunque altra via che intraprendere passi molto concreti per riservarci gli spazi necessari al confronto. Nel corso del processo sarà indispensabile discutere di un modello statale e sociale da realizzare in caso di indipendenza — ma proprio questa discussione sembra impossibile su larga scala finché la questione non sarà all’ordine del giorno.
Durante le prossime settimane contatteremo e parleremo col maggior numero possibile di rappresentanti della società civile (favorevoli e contrari all’indipendenza), ma vi chiediamo anche di essere voi a contattarci attivamente: cfs@brennerbasisdemokratie.eu
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