[Es gibt] eine rechte deutschsprachige Opposition, die Freiheitlichen mit ihrem Hirngespinst vom Freistaat oder die Süd-Tiroler Freiheit mit ihrer Illusion einer durchsetzbaren Selbstbestimmung. Ich verstehe, dass Eva Klotz ihrem Vater treu bleiben muss, aber es ist doch ein Wahnsinn, deswegen ein ganzes Volk in eine politische Unwirklichkeit treiben zu wollen. Wollen wir uns wieder gegenseitig die Köpfe einschlagen? Die europäische Union, die Aufhebung der Brennergrenze, ist doch der Rettungsring, der uns zugeworfen wurde.
Beeindruckend, mit welch vorhersehbarer Präzision Schriftsteller Joseph Zoderer hier (ff Nr. 51/52 2013) den vollen Katalog an abstrusen Argumenten abspult, den sich die Südtiroler Intelligenz im Laufe der Jahrzehnte angeeignet hat, um das Thema Selbstbestimmung zu meiden. Es wird als rechtes Ideal bezeichnet, in ein Kokon von Vorurteilen eingehüllt und schließlich unhinterfragt abgestoßen.
- Auch wenn es hierzulande oft von den Rechten instrumentalisiert wird, ist die Selbstbestimmung ein urlinkes Thema.
- Warum soll die Durchsetzung der Selbstbestimmung eine Illusion sein, während sie in Schottland — und möglicherweise in Katalonien — demnächst ausgeübt wird?
- Seit wann sind Linke gegen eine Idee, nur weil sie »unwirklich« erscheint? (Die kürzlich aufgrund seines Todes im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehende Lektion von Madiba war jedenfalls eine andere.)
- Was hat die Selbstbestimmung als friedlicher, demokratischer Prozess mit »Köpfe einschlagen« zu tun?
- Wenn die Brennergrenze aufgehoben wäre (was leider nicht stimmt): Welches Problem würde eine weitere, derart unbedeutende Grenze darstellen?
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