Kürzlich wurden in den Waggons der Trenitalia-Regionalzüge Sicherheitshinweise angebracht, die über das Verhalten in Notsituationen, unter anderem in Tunnels, aufklären sollen.
Obschon die meisten Garnituren nur innerhalb Südtirols verkehren und zudem vom Landesamt für Mobilität in Auftrag gegeben und finanziert werden, sind diese Hinweise ausschließlich auf Italienisch und Englisch verfasst. Selbst wenn dem nicht so wäre, müssten Hinweise gerade im Sicherheitsbereich unbedingt auch in deutscher und möglichst noch in ladinischer Sprache angebracht werden. Offenbar jedoch ist das Ressort von Landesrat Thomas Widmann unfähig, selbst gegenüber einem von ihm beauftragten Unternehmen die nötige Mehrsprachigkeit durchzusetzen. Dies ist umso besorgniserregender, als die mit Landesmitteln neu angeschafften Flirt-Züge nun ebenfalls von Trenitalia betrieben werden sollen.
Im Zusammenhang mit nationalistischen Forderungen wie der Übersetzung der hinterletzten Almwiese auf Südtirols Wanderschildern werden gerne fadenscheinige Sicherheitsbedenken (»Wanderer könnten sich verirren«) vorgeschoben. Da wo es hingegen, wie in diesem Fall, ausdrücklich um die Sicherheit geht, wird die Vernachlässigung der Mehrsprachigkeit bedenkenlos hingenommen — sofern davon nur nicht die lingua franca nazionale betroffen ist.
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