Im TAZ-Interview äußerte sich HGV-Präsident Manfred Pinzger unter anderem wie folgt zur Unabhängigkeit:
Der größte Unterschied [zwischen Italien und Österreich] ist natürlich die Planungs- und Rechtssicherheit, die man in einem zivilisierten Staat [!] hat – und das sind Grundvoraussetzungen für ein Unternehmen, die man in unserem Staat leider nicht hat. Bei uns gelten Notstandsdekrete mit sofortiger Wirkung. Sonst gibt es Strafen, die beinahe nicht zu bewältigen sind. Hinterm Brenner ist hingegen eine langfristige Planung möglich. Wir Südtiroler wissen nicht: Wird die Mehrwertsteuer erhöht oder nicht, wie geht es mit der IMU weiter, gibt es eine Reduzierung für Betriebsimmobilien, und so weiter. Es fehlt einfach eine mittel- und langfristige Planung.
Denken wir nur an die Finanzkontrollen: Dabei geht es bei uns wie in einem Militärstaat zu: Mit Maschinengewehren stehen die Finanzer vor der Tür und nehmen die Wohnung auseinander.
Wir als HGV werden bei diesem Referendum sicher nicht mit der Fahne vorausmarschieren. Wir haben in Südtirol viele italienische Gäste, auf die wir angewiesen sind. Es gibt allerdings das große Problem der Rechts- und Planungsunsicherheit. Es macht uns fertig, wenn man heute noch nicht weiß, was morgen kommt und dass man dermaßen zur Kasse gebeten wird. Wir sehen auch nicht ein, dass unsere Betriebe als Luxuswohnungen und nicht als Betriebsimmobilien eingestuft werden. Derzeit ist es einfach ein Kampf.
Natürlich. Südtirol ist auf jeden Fall selbstständig überlebensfähig.
Interessant: Pinzger saß bis Anfang 2013 für die SVP im italienischen Senat, dieselbe Partei, die den Südtirolerinnen fortwährend eintrichtert, die Grenze habe keine Auswirkungen mehr und die Unabhängigkeit sei auch deshalb nicht möglich, weil Südtirol binnen kürzester Zeit verarmen würde.
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