Fabrizio Franchi, Präsident der Journalistenkammer, und Stefan Wallisch, Sekretär der Journalistengewerkschaft für Südtirol und das Trentino, rügen Athesia wegen ihrer Kampagne »Stopp der Gewalt«, die sich generell gegen Bürgerinnen einer bestimmten Ethnie wendet. Sie fordern die Medien zu mehr Vorsicht und Besonnenheit auf. In ihrer Schelte beziehen sie sich ausdrücklich darauf, dass sich Südtirol Online gezwungen sah, rassistische Kommentare von der Facebookseite der Kampagne zu entfernen.
Der Aufruf der Journalistenkammer ist zu begrüßen. Dennoch muss bedauerlicherweise darauf hingewiesen werden, dass eine Rüge anderer Medien, die rassistische Kommentare gar nicht entfernen, ausgeblieben ist. Ein Aufruf zur Besonnenheit ist und war außerdem auch dann nie zu hören, wenn etwa der A. Adige durch gezielte Kampagnen die ethnische Stimmung im Lande bewusst anheizt.
Darüberhinaus wäre es wünschenswert, wenn sich die Journalistenkammer auch
- bei den von sämtlichen Medien regelmäßig verübten Verstößen gegen die Persönlichkeitsrechte (einschließlich des Opferschutzes, wie die heutige TAZ) und
- bei der ebenfalls von fast allen Medien betriebenen Zuordung von Täterinnen zu ethnischen Gruppen (s. Einwanderungsbericht)
zu Wort melden würde. Andernfalls hat die jetzige Stellungnahme den Beigeschmack einer Ad-Personam-Maßnahme.
Cëla enghe: 01
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