Letzte Woche wurde Gibraltar vom europäischen Fußballverband UEFA zum Vollmitglied erhoben — ein historischer Entscheid. Das Land am Südzipfel der iberischen Halbinsel ist neben England, Wales, Schottland, Nordirland und Färöer-Inseln erst das sechste UEFA-Mitglied, das nicht als eigener Staat in der UNO vertreten ist.
Ende 2006 wurde Gibraltar erstmals vorläufiges UEFA-Mitglied, der Verband verwehrte ihm jedoch in einer ersten Abstimmung bereits Anfang 2007 die Vollmitgliedschaft. Gegen diesen Beschluss klagte das Land erfolgreich vor dem internationalen Sportgericht (CAS) in Lausanne. Infolgedessen war Gibraltar seit 2012 erneut die vorläufige Mitgliedschaft zuerkannt worden.
Gegen die Vollmitgliedschaft hat diesmal vor allem Spanien vehementen Widerstand geleistet, da es seit jeher Gebietsansprüche auf Gibraltar erhebt und dessen Vollmitgliedschaft zudem als möglichen Präzedenzfall für Katalonien und das Baskenland betrachtet. Madrid hatte sogar mit dem Abzug von Real Madrid und FC Barcelona aus sämtlichen internationalen Ligen gedroht — scheiterte aber mit seinem Veto, das nur von Weißrussland unterstützt wurde, letztendlich trotzdem.
Vor der Abstimmung war Spanien von Vertretern Gibraltars aufgefordert worden, Sport und Politik nicht zu vermischen — eine Aufforderung, die Spanien sonst gerne an katalanische und baskische Aktivisten richtet.
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