Italien und Spanien beteiligen sich als einzige EU-Länder nicht am neuen Europäischen Patent, das Firmen, Forschern und Erfindern eine deutliche Entbürokratisierung, der wirtschtlichen Einigung und Innovationsfähigkeit Aufschwung verleihen soll. Der Grund: Patente können zwar in jeder Amtssprache eingereicht, sollen aber nur in die großen EU-Sprachen Englisch, Französisch und Deutsch übersetzt werden. Die beiden südeuropäischen Länder wollen nun vor dem europäischen Gerichtshof die Gleichberechtigung der eigenen Sprachen erstreiten.
Während Italien in Südtirol die verbriefte sprachliche Gleichberechtigung in gesellschaftlich hochsensiblen Bereichen (01
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) verweigert, fordert es sie also selbst vehement ein — sogar in einem Bereich, in dem es für den Einzelnen kaum Auswirkungen hätte. Schon heute sind über 90% der Patente, die in Italien eingereicht werden, in englischer Sprache verfasst, zitiert Südtirol Online den SVP-Europarlamentarier Herbert Dorfmann.
Wenn es um die italienische Sprache geht, sind selbst in der Krise (die hierzulande als Begründung für Einschnitte aller Art herhalten muss) wirtschaftliche Nachteile hinnehmbar. Wäre schön, wenn der Staat einen Bruchteil dieser sprachlichen Sensibilität auch weitergäbe — an Südtirol, aber nicht nur.
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